Ausgangssituation
Auch zwei Jahrzehnte nach der Unabhängigkeit hat sich der Lebensstandard eins großen Teils der kirgisischen Bevölkerung nicht verbessert. Nach Angaben des staatlichen Statistikkomitees liegt die Jugendarbeitslosenquote nunmehr bei fast 16 Prozent, wobei Frauen stärker betroffen sind als Männer. Diese Situation wird weiter dadurch verschärft, dass viele Aus- und Weiterbildungsangebote nicht den Anforderungen des Arbeitsmarktes entsprechen. Zwar werden in Zusammenarbeit mit der Privatwirtschaft Berufsbildungskurse und arbeitsfördernde Maßnahmen geplant und umgesetzt, doch geschieht dies nur in geringem Umfang. Die Absolventen und Arbeitssuchenden werden in der Regel nicht ausreichend über Berufe, Karrierechancen, Möglichkeiten der Berufsausbildung, Fort- und Weiterbildungen oder Umschulungen informiert.
Der Mangel an qualifizierten Fachkräften steht einer Förderung der wirtschaftlichen Entwicklung des Landes entgegen.
Ziel
Für die Zielgruppe in den Pilotregionen wurden Maßnahmen zur beruflichen Orientierung und Vermittlung von arbeitsmarktrelevanten Qualifikationen durchgeführt, um eine erfolgreiche Integration in den kirgisischen Arbeitsmarkt zu ermöglichen.
Vorgehensweise
Das Projekt zielt darauf ab, die Beschäftigungssituation von Arbeitssuchenden zu verbessern, die in den Pilotregionen Kirgisistans an Berufsbildungskursen teilgenommen und/oder Beschäftigungsförderungsmechanismen genutzt haben. Die Förderung geeigneter Kooperationsmechanismen soll zur Verbesserung der Zusammenarbeit zwischen Staat, Privatwirtschaft und Zivilgesellschaft beitragen. Dabei liegt der Schwerpunkt auf der Förderung der Beschäftigung und der Verbesserung der Einkommenssituation. Die Maßnahmen zielen insbesondere auf Frauen in ländlichen Gebieten ab und tragen zur Armutsminderung und zur Gleichstellung der Geschlechter bei. Damit sollen die wirtschaftlichen und sozialen Rahmenbedingungen der kirgisischen Privatwirtschaft gestärkt und die nachhaltige wirtschaftliche Entwicklung des Landes unterstützt werden.
Das Vorhaben steht in der Nachfolge des Projekts „Berufsbildung und Beschäftigungsförderung", das seit 2019 umgesetzt wird.
Ziel des neuen Projekts ist es, ein Kooperationsmodell für die Berufsberatung einzuführen und umzusetzen, bedarfsorientiert neue kurzfristige Berufsbildungsgänge zu entwickeln und zu verbreiten und auf breiter Basis unabhängige Zertifizierungs- und Anerkennungsverfahren in ausgewählten Pilotregionen einzuführen. Die Zielgruppen des Programms sind junge Frauen und Männer, die nach Abschluss ihrer Ausbildung Arbeit suchen. Dieser Gruppe gehören überwiegend Menschen an, die stark von Armut bedroht sind oder derzeit in Armut leben. Um der Zielgruppe Zugang zu Angeboten der Berufsorientierung und (Weiter-)Qualifizierung zu bieten, sieht das Projekt Beratungsleistungen in drei Kernbereichen vor:
Verbesserung der Qualität der Arbeitsmarktdienstleistungen
Beschäftigungsförderung von Jugendlichen und Frauen
Verbesserung der Qualität beruflicher Bildung
Wirkungen
Durchführung von Qualifizierungsmaßnahmen für 1881 Teilnehmerinnen und Teilnehmer
Beschäftigungsquote von 65 Prozent bei den Absolventinnen und Absolventen von Qualifizierungsmaßnahmen an Berufsschulen
Einrichtung von sechs beschäftigungsorientierten Qualifizierungsmaßnahmen an Berufsschulen
Erwerb eines von einer unabhängigen Stelle vergebenen Zertifikats durch 186 Berufsschüler
Entwicklung und landesweite Einführung eines Arbeitsmarktinformationssystems
Teilnahme von 650 Schülern der neunten Klasse am Berufsberatungsprogramm
Gründung von zwei Branchenverbänden
Gründung von 36 Agrargenossenschaften
Entwicklung eines landesweiten systematischen Konzepts für Arbeitsmarktdienstleistungen in 58 Arbeitsämtern
Erarbeitung eines Berufsberatungsprogramms für Schüler der neunten Klasse an 16 Schulen
Gründung von vier sozialen Partnerschaftsnetzwerken zur Berufsberatung