2017.2098.6

Förderung einer verantwortungsvollen Fischerei und Aquakultur

Auftraggeber
Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit u. Entwicklung
Land
Globale Vorhaben, Konventions-/Sektor-/Pilotvorhaben
Dauer
Partner
Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ)

AUSGANGSITUATION:

Fischerei und Aquakultur bilden die Existenzgrundlage von etwa zwölf Prozent der Weltbevölkerung, das gilt besonders für Entwicklungsländer. Dabei sind große Teile der Fischbestände weltweit bis an ihre Grenzen oder darüber hinaus befischt. Eine verantwortungsvollere Fischerei und Aquakultur sind deshalb aus ökologischer, wirtschaftlicher und sozialer Sicht unerlässlich.

Ein ökologisch- und sozialverträgliches Fischereimanagement steht in Entwicklungsländern oft noch am Anfang. Rechtliche Grundlagen müssen deshalb gefördert werden, auch zur Schaffung unternehmensfreundlicher Umfelder für Investitionen in die lokale Wertschöpfung. Auch internationale wirtschaftliche und politische Interessen beeinflussen die Wirksamkeit des Fischereimanagements in Entwicklungsländern. So kommen Fischereisubventionen überdurchschnittlich der industriellen Fangfischerei zugute und tragen zur weltweiten Überfischung bei, während es vielen Fischereien an effektiven Überwachungs- und Kontrollsystemen zum Schutz aquatischer Ressourcen fehlt. Handlungsbedarf gibt es auch bei Zertifizierungssystemen für ökologisch nachhaltige Fischprodukte, die weder die Situation von Kleinfischer*innen noch soziale Kriterien wie die Einhaltung von Menschenrechten ausreichend beachten.

ZIEL:

Internationale Fischereipolitiken sind aufeinander abgestimmt und schaffen Anreize für eine sozial und ökologisch verträgliche Nutzung von Fisch. Kleinfischer*innen und Fischfarmer*innen wirtschaften verantwortungsvoll und tragen zu Ernährungssicherung, Einkommensbildung und Ressourcenschutz bei.

VORGEHENSWEISE:

Das Sektorvorhaben ist überregional tätig. Es unterstützt die Politikgestaltung des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) zu internationaler Fischereipolitik und Förderung umweltfreundlicher Aquakultur. Das Vorgehen orientiert sich dabei an dem 10-Punkte-Aktionsplan „Meeresschutz und nachhaltige Fischerei" des BMZ sowie an Richtlinien der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der UN (FAO).

Weiterhin fördert das Projekt die Entwicklung und Erprobung von Innovationen im Bereich Fischerei und Aquakultur. Studien, Ergebnisse und Erfahrungen werden durch das Vorhaben aufgearbeitet und dienen als Grundlage für Politik- und Strategieberatung.

Wirkung

—Das Vorhaben unterstützte die Vorbewertung einer Küstenfischerei in Madagaskar hinsichtlich einer möglichen Zertifizierung im Rahmen des „Marine Stewardship Councils (MSC)". Neben Verbesserungen für die lokale Fischerei im Pilotgebiet dient das Projekt als Vorbild für andere Kleinfischereien, über Zertifizierung den Zugang zu internationalen Märkten, eine höhere lokale Wertschöpfung sowie bessere Einkommen zu sichern. Das Projekt ist Teil des internationalen South-West Indian Ocean Octopus Project (SWIOCeph).

—Das Sektorvorhaben unterstützte eine globale Multi-Akteurs-Partnerschaft zur Stärkung der guten Regierungsführung in der Fischerei, die „Fisheries Transparency Initiative (FiTI)". Neue Standards wurden gemeinsam mit verschiedenen Akteuren entwickelt und schaffen künftig mehr Transparenz und Partizipation im Management von Fischereien.

—2013 hat das Vorhaben gemeinsam mit Vertreter*innen aus Wissenschaft, Wirtschaft und Zivilgesellschaft die „Global Sustainable Seafood Initiative (GSSI)" ins Leben gerufen. Diese Multi-Akteurs-Partnerschaft hat ein Bewertungs- und Vergleichsinstrument für die Glaubwürdigkeit von Fischerei- und Aquakultursiegel entwickelt. GSSI hat mittlerweile mehr als 90 Partner aus 21 Ländern, die die komplette Produktionskette repräsentieren. So sind zum Beispiel sogar Einzel- und Großhändler vertreten, die ihre Bezugsquellen nach GSSI Kriterien ausrichten.

 
Weitere Projektinformationen

CRS-Schlüssel
31310

Entwicklungspolitische Kennungen

Signifikante Nebenziele:

  • Biodiversitätskonvention
  • Gleichberechtigung der Geschlechter
  • Handelsentwicklung
  • Anpassung an den Klimawandel

Zuständige Organisationseinheit
G530 Ernährungs- und Landnutzungssysteme

Vorgänger-Projekt
2014.2236.9

Nachfolger-Projekt
2020.2151.7

Auftragsvolumen (aktuelles Projekt)
3.154.643 €

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