Ausgangssituation
Fischerei und Aquakultur bilden die Existenzgrundlage für zwölf Prozent der Weltbevölkerung, vor allem für Menschen in Entwicklungsländern. Fisch ist eine wichtige Nahrungsquelle für Mikronährstoffe und deckt für etwa 3,3 Milliarden Menschen ein Fünftel der tierischen Proteinzufuhr. Da viele Fischbestände weltweit bis an die Grenze der Nachhaltigkeit oder darüber hinaus befischt sind, ist es aus ökologischer, wirtschaftlicher und sozialer Sicht unerlässlich, langfristig verantwortungsvolle Fischerei und Aquakultur zu fördern.
Ein nachhaltiges Fischereimanagement, das auch die lokale Kleinfischerei reguliert und unterstützt, steht in Entwicklungsländern oft noch am Anfang. Rechtliche, institutionelle und technische Grundlagen müssen daher gestärkt werden, um Fischereiaktivitäten effektiv regulieren und kontrollieren zu können. Das gilt sowohl für Hochseefischerei als auch für Binnenfischerei. In der internationalen Zusammenarbeit gilt es Fischereipartnerschaftsabkommen und Subventionen für Fischerei so zu gestalten, dass diese die Überfischung der Meere nicht vorantreiben. Stattdessen müssen sie zur langfristig sinnvollen Entwicklung des Wirtschaftszweigs in Partnerländern beitragen.
Weiterer Handlungsbedarf besteht bei der Einführung von Sozialstandards, um ökologische und sozialverträgliche Fischerei und Fischprodukte zu zertifizieren.
Die Aquakultur ist einer der am schnellsten wachsenden Bereiche der Lebensmittelproduktion weltweit. Speziell in Entwicklungsländern wird die kleinbäuerliche Aquakultur als Ernährungs- und Einkommensgrundlage zunehmend bedeutender. Um kleinbäuerliche Aquakulturen zu fördern, sind Richtlinien für gerechten Zugang zu natürlichen Ressourcen und deren nachhaltige Nutzung notwendig. Ansatzpunkte hierfür sind Wissens- und Technologietransfer, Zertifizierungen sowie vermehrte Einbindung von Aquakultur in nationale Wirtschafts- und Klimapolitik.
Ziel
Die internationale Fischereipolitik schafft Anreize für eine sozial und ökologisch verträgliche Nutzung von Fisch. Kleinfischer*innen und Fischfarmer*innen wirtschaften verantwortungsvoll und tragen zu Ernährungssicherung, Einkommensbildung und Ressourcenschutz bei.