Ausgangssituation
Das palästinensische Berufsbildungssystem kann weder den eigenen Arbeitsmarkt mit Fachkräften versor-gen, noch kann es Fachkräfte nachfragegerecht ausbilden, die in den angrenzenden Ländern Arbeit finden könnten. Vor dem Hintergrund der politischen Situation in den Palästinensischen Gebieten und der Konflikte in der Region ist das Berufsbildungs- und Arbeitsmarktsystem darüber hinaus nicht in der Lage, beschäfti-gungsfähige Arbeitskräfte für einen möglichen wirtschaftlichen Aufschwung auszubilden.
Ziel
Eine integrierte Berufsbildungs- und Arbeitsmarktstrategie ist als Bestandteil des „Palestinian Reform and Development Plan" umgesetzt. Die Voraussetzungen für die kontinuierliche Umsetzung und Weiterentwick-lung sind geschaffen.
Junge Menschen verfügen über die notwendigen Kompetenzen, um Beschäftigung zu erlangen, Beschäfti-gungsfähigkeit zu erhalten und sich aktiv am Arbeitsmarkt zu positionieren. Die Leistungsfähigkeit der paläs-tinensischen Wirtschaft ist dadurch gestärkt.
Vorgehensweise
Das Vorhaben fördert integrierte Ansätze in Berufsbildung, Beschäftigung und Arbeitsmarkt. Die Berufsbil-dungsstrategie unterstützt die Entwicklung, Etablierung und Umsetzung aller wesentlichen Strukturen und Standards, die Voraussetzung für eine arbeitsmarktrelevante Berufsbildung sind. Neue Lehr- und Ausbil-dungspläne und moderne didaktische Unterrichtsmethoden führen zu größerer fachlicher, sozialer und per-sönlicher Kompetenz; die resultierenden Qualifikationen sind transparent, arbeitsmarktgerecht und im natio-nalen und internationalen Kontext vergleichbar.
Die Arbeitsmarktstrategie fördert insbesondere die Beschäftigung von Jugendlichen und verbindet Arbeits-nachfrage und -angebot. In einem integrierten Ansatz werden Institutionen gefördert, die Dienstleistungen des Berufsbildungs- und Arbeitsmarktes anbieten. Das Vorhaben arbeitet landesweit mit der Beteiligung verschiedener Akteure aus dem Berufsbildungsbereich zusammen.
Zusätzliche Unterstützung erhält das Vorhaben durch finanzielle Kooperationen mit der Europäischen Union und der Schweizer Agentur für Entwicklung und Zusammenarbeit (DEZA).
Wirkungen
• Die Strategien für Berufsbildung und Arbeitsmarkt wurden entwickelt und von den Ministerien für Arbeit, Bildung und Hochschulbildung verabschiedet.
• Ein für den gesamten Bildungsbereich gültiger nationaler Qualifikationsrahmen kommt zur Anwendung und ermöglicht die Vergleichbarkeit von Qualifikationen, die durch akademisches, berufsbildendes und infor-melles Lernen erreicht wurden.
• Ein neuer Standard für Lehrplanentwicklung fördert die Beteiligung des Privatsektors an der Lehrplanent-wicklung und unterstützt moderne didaktische Unterrichtsmethoden.
• Ein Modell zur Personalentwicklung verbessert die Qualifikation von Berufsschullehrern und Ausbildern, die bisher in der Regel keine didaktisch-methodische Ausbildung erhalten haben.
• Die dem Ministerium für Arbeit unterstellten Servicecenter (One-Stop-Shops) beraten Unternehmen bei der Suche nach Fachkräften und Arbeitssuchende zu Berufsmöglichkeiten sowie Weiter- und Umschulungs-angeboten.
• Mehr als 500 Berufsberater aus allen Bildungsbereichen wurden qualifiziert und beraten Schüler und Stu-denten der Abschlussklassen.
• Ein neues Arbeitsmarktinformationssystem wurde entwickelt und dient der palästinensischen Regierung als wichtige Informationsquelle zur Arbeitsmarktentwicklung.
• In lokalen Beschäftigungs- und Berufsbildungsräten auf Gemeindeebene arbeiten alle relevanten Akteure und Einrichtungen gemeinsam an einer Verbesserung von Berufsbildung und Arbeitsmarkt. Die 11 bisher etablierten Räte beraten die Regierung aus lokaler Perspektive und unterstützen sie bei der Umsetzung zentraler arbeitsmarktrelevanter Entscheidungen.