2013.2236.1

Förderung von nachhaltiger Landwirtschaft und ländlicher Entwicklung

Auftraggeber
Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit u. Entwicklung
Land
Tunesien
Dauer
Partner
Ministère de l'Agriculture, des Ressources Hydrauliques et de la Pêche

Ausgangssituation

Die Landwirtschaft hat zentrale Bedeutung für die Entwicklung Tunesiens. Landesweit arbeitet ein Fünftel aller Beschäftigten im landwirtschaftlichen Sektor, der 16 Prozent des Bruttoinlandsprodukts ausmacht. In den Regionen im Landesinneren sind es bis zu 50 Prozent.

In ihrer Entwicklungsstrategie „Stratégie de Développement Economique et Social 2012-2016" hebt die tunesische Regierung die nachhaltige Nutzung von Boden und Wasser hervor und erkennt die besondere Rolle der Landwirtschaft für die Entwicklung der ländlichen Regionen an.

Kleinbauern im ländlichen Raum haben jedoch bislang nicht genügend Zugang zu staatlichen Beratungsleistungen, die speziell auf ihre Bedürfnisse zugeschnitten sind. Gleichzeitig verlieren landwirtschaftliche Berufe finanziell und gesellschaftlich an Attraktivität. Ein Grund dafür ist die mangelnde Wettbewerbsfähigkeit tunesischer Produkte auf den nationalen und internationalen Märkten. Raubbau und eine nicht nachhaltige Nutzung von Böden und Gewässern, die wirtschaftliche und ökologische Potenziale im Landwirtschaftssektor schwächen, sind weitere problematische Faktoren.

Ziel

In den Regionen Centre Ouest und Nord Ouest sind die Grundlagen für eine wirtschaftlich leistungsfähige und ökologisch nachhaltige Landwirtschaft vorhanden. So ist sichergestellt, dass ein relevantes Produktivitäts- und Einkommensniveau erzielt wird und landwirtschaftliche Produkte eine starke Position auf inländischen und ausländischen Märkten erreichen.

Vorgehensweise

Durch die Arbeit in vier Kernbereichen fördert das Projekt nachhaltige Landwirtschaft und ländliche Entwicklung:

1.Die GIZ berät das staatliche tunesische Landwirtschaftsministerium bei der Entwicklung einer nationalen Strategie für den Landwirtschaftssektor und eines nationalen Aktionsplans.

2.Das Vorhaben unterstützt die Behörden in den Regionen Centre Ouest und Nord Ouest dabei, geeignete Fortbildungen und Begleitmassnahmen für kleinbäuerliche Betriebe zu entwickeln und anzubieten.

3.Die GIZ berät tunesische staatliche Institutionen bei der gewinnbringenden Vermarktung und Exportförderung landwirtschaftlicher Produkte.

4.Das Vorhaben unterstützt Tunesien bei der Verbreitung der landwirtschaftlichen Nutzung von Klärschlamm und Abwasser.

Gemeinsam mit den Ministerien für Umwelt und Gesundheit wird ein Monitoring- und Kontrollsystem für die sichere Nutzung von Klärschlamm und behandeltem Abwasser in der Landwirtschaft entwickelt.

Wirkung – Was bisher erreicht wurde

Im Kernbereich „Verbreitung der landwirtschaftlichen Nutzung von Klärschlamm und Abwasser" wurden bisher folgende Ergebnisse erzielt:

Ausgewählte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Landwirtschafts-, Umwelt-, und Gesundheitsministeriums haben vertiefte Kenntnisse erworben, über die landwirtschaftliche Verwertung von Klärschlamm, Abwasser und Kompost sowie über Analyseverfahren zur Ermittlung von Schadstoffen im Boden und Klärschlamm. Damit können sie zur Verbesserung des Managements und der Kontrolle einer sicheren Klärschlammverwertung in der Landwirtschaft beitragen.

Mit Materialien und Fortbildungen wurden Know-how und Kompetenzen in den Partnerinstitutionen gestärkt (Capacity Development). Davon profitierten beispielsweise Techniker in Verwaltungen, Landwirte und Laborpersonal. Sie sind in der Lage, Maßnahmen besser zu planen und zu überwachen durch Anwendung neuer Untersuchungstechniken und Fortbildung von Mitarbeitern in den Regionen.

Ein Hangar für eine Kompostierungsanlage wurde gebaut.

Beratungen des Landwirtschaftsministeriums haben dazu beigetragen, dass Landwirte über die landwirtschaftliche Nutzung von Klärschlamm informiert sind. Dies ermöglicht die Verbreitung einer einheitlichen Vorgehensweise bei der Inwertsetzung des Klärschlamms bei gleichzeitiger Ausweitung der Interventionszone; zurzeit werden 17 von insgesamt 24 Gouvernoraten betreut.

 
Weitere Projektinformationen

CRS-Schlüssel
31120

Entwicklungspolitische Kennungen

Signifikante Nebenziele:

  • Desertifikationsbekämpfung
  • Gleichberechtigung der Geschlechter
  • Handelsentwicklung
  • Anpassung an den Klimawandel
  • Klimawandel, Minderung von Treibhausgasen

Zuständige Organisationseinheit
3600 Nordafrika

Nachfolger-Projekt
2014.2495.1

Auftragsvolumen (aktuelles Projekt)
5.550.000 €

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