Vorgehensweise
Das Vorhaben will die Rahmenbedingungen verbessern sowie das Fachwissen staatlicher Akteure und die Umsetzungskompetenz privater Unternehmen für den nachhaltigen Bau und Betrieb von klimafreundlichen Solar-Hybrid-Dorfstromanlagen stärken. Es ist in 4 Handlungsfeldern aktiv:
- Die staatlichen Akteure werden dabei unterstützt, ausreichende Kompetenzen aufzubauen und Handreichungen für die Verbreitung von Solar-Hybrid-Dorfstromanlagen zu entwickeln.
- Die Akteure werden befähigt, Mechanismen zu entwickeln, die eine breitenwirksame Umsetzung der aus Pilotanlagen gewonnenen Erfahrungen beschleunigen.
- Planerische, technische und kaufmännische Kompetenzen des Privatsektors werden verbessert, um die qualitativ hochwertige Installation und den Betrieb von Solar-Hybrid-Dorfstromanlagen zu gewährleisten.
- Der Ausbau von Pilotanlagen wird begleitet. Die ländliche Bevölkerung wird für Betrieb und Unterhaltung der Anlagen ausgebildet.
Das Vorhaben kommt privaten und kleingewerblichen Stromnutzern in abgelegenen ländlichen Gebieten zugute, in denen mit dem Ausbau des nationalen Stromnetzes längerfristig nicht zu rechnen ist.
Technische und finanzielle Zusammenarbeit sind im Vorhaben, einem Teil der Deutschen Klimatechnologie-Initiative (DKTI), eng verzahnt. Parallel zur Beratung durch die GIZ finanziert die KfW Entwicklungsbank Investitionsvorhaben. Darüber hinaus kooperiert das Vorhaben mit Energising Development (EnDev) Kenia bei der Umsetzung eines ergebnisorientierten Finanzierungsinstrumentes. Es unterstützt, mit Mitteln des britischen Department for International Development (DFID), private Projektentwickler von Solar-Hybrid Dorfstromanlagen bei der Umsetzung von Inselsystemen.
Wirkungen
Ein Ausbildungskurs für fortgeschrittene Solartechnikerinnen und -techniker wurde entwickelt. Er qualifiziert die Fachkräfte für den Aufbau von Solar-Hybrid-Dorfstromanlagen. Sie werden an einer 10-Kilowatt-Trainingsanlage der Strathmore Universität, die vom Projekt finanziert worden ist, geschult und zertifiziert. Kooperationen mit weiteren Bildungsinstitutionen erhöhen die Reichweite der Ausbildungsangebote.
Eine erste 50-Kilowatt-Pilotanlage wurde installiert und versorgt ein ländliches Handelszentrum mit Solarstrom. Das privat betriebene Projekt ist vom Regulierer zur Stromerzeugung und -verteilung lizensiert. Es testet ein hochskalierbares Betreibermodell und prüft gleichzeitig die Wirtschaftlichkeit privat betriebener Inselnetze.
Der Kriterienkatalog „Where shall we put it?“ sowie Gewichtungsfaktoren, um Standorte für den Einsatz von Inselnetzen auszuwählen und zu priorisieren, sind landesweit einsetzbar. Sie wurden in Zusammenarbeit mit dem Energieministerium, der ländlichen Elektrifizierungsbehörde und Kenya Power erarbeitet. Das Handbuch „How do we license it?“ führt durch den Lizensierungsprozess und liefert Erfahrungswerte für den Praxistest. Basierend auf Erfahrungen bei der Planung einer Pilotanlage wurden ein Onlinetool und das Handbuch „What size shall it be?“ erstellt. Private Unternehmen und andere Akteure werden damit bei der Lastenabschätzung und somit bei der Planung und Umsetzung von Inselprojekten unterstützt.
Das Vorhaben unterstützt den Dezentralisierungsprozess in verschiedenen Verwaltungsbezirken, beispielsweise in Turkana und Marsabit. In enger Zusammenarbeit mit den Lokalregierungen werden Energiesektorpläne erarbeitet und umgesetzt, die richtungsweisende Akzente für Energieplanung und Ressourcennutzung setzen. Die Beratung zu nationalen Richtlinien für die Erstellung von Energiesektorplänen schafft die Voraussetzung dafür, die nationale Entwicklungsstrategie landesweit umzusetzen und kohärent in die Energieplanung der Verwaltungsbezirke einfließen zu lassen.