Ausgangssituation
Die Arbeitsmarktbeteiligung von Frauen liegt in Ägypten bei lediglich 16 Prozent. Dies ist durch traditionelle Geschlechterrollen begründet, durch die Männer bezahlter Lohnarbeit nachgehen und Frauen für meist unbezahlte Sorgearbeit im Haushalt (Care-Arbeit) zuständig sind.
Das Angebot bezahlter Care-Dienstleistungen kann den aktuellen Bedarf von schutzbedürftigen Menschen, wie Kindern, Menschen mit Behinderungen oder alten Menschen, nicht decken. Zudem ist die Branche kaum reguliert und erfasst. Care-Arbeiter*innen haben daher oft keinen Zugang zur staatlichen Sozialversicherung.
Ziel
Die Arbeitsbedingungen für Care-Arbeiter*innen sind verbessert, die staatliche Sozialversicherung ist für sie zugänglich und die Branche ist für Kund*innen und Arbeitnehmer*innen attraktiver.
Vorgehensweise
Das Vorhaben unterstützt die ägyptische Regierung dabei, die sozialen Schutzsysteme geschlechtergerecht zu gestalten, indem es die Arbeitsbedingungen im Care-Sektor und letztlich die Verfügbarkeit und Qualität der Care-Dienstleistungen verbessert. Es baut die Kompetenzen staatlicher Verantwortlicher aus, um eine evidenzbasierte, partizipative und inklusive Politik zu gestalten.
Das Vorhaben fördert Forschung im Bereich Gleichstellung der Geschlechter, soziale Sicherung sowie Care-Arbeit. Es generiert fundierte Belege für politische Reformen. Zudem führt es Konsultationen mit Care-Arbeiter*innen und Kund*innen sowie Mittler-Organisationen aus Privatwirtschaft und Zivilgesellschaft durch. Konkret prüft das Vorhaben hierbei, wie die Sozialversicherung für Care-Arbeiter*innen zugänglicher werden kann.
Schließlich informiert das Vorhaben Care-Arbeiter*innen zu ihren Arbeitsrechten und die Bevölkerung insgesamt zu geschlechtergerechter Umverteilung von Care-Arbeit.
Stand: Mai 2025