Ausgangssituation
Soja ist ein zentrales Thema für die europäische Landwirtschaft, Futtermittelwirtschaft und Lebensmittelindustrie geworden. Die Europäische Union importiert zur Deckung des Eiweißdefizits in der Tierernährung rund 23 Millionen Tonnen Sojaschrot und 12,5 Millionen Tonnen Sojabohnen vor allem aus Südamerika. Gut zwei Drittel der Importe bestehen aus gentechnisch veränderter Soja, mit den bekannten negativen ökologischen und sozialen Folgen. Der Bezug von Soja aus den klassischen Anbauländern entspricht daher in weiten Teilen nicht mehr den Wünschen der europäischen verarbeitenden Industrie sowie der Verbraucherinnen und Verbraucher.
Die Donau Soja Initiative (DSI) fördert Anbau und Zertifizierung gentechnikfreier (GVO-freier) und nach Qualitätsstandards produzierter Soja in der Donauregion. Die Agrarminister von Kroatien, Österreich, Serbien, Slowenien, Ungarn, der Schweiz, Rumänien, Bosnien und Herzegowina sowie von Bayern und Baden-Württemberg unterzeichneten 2013 die Donau Soja Erklärung. Sie bekräftigten darin ihren Willen, Anbau und Vermarktung GVO-freier Qualitätssoja in ihren Ländern zu fördern.
Derzeit wird in der Donauregion auf 0,6 Millionen Hektar Soja angebaut. Das Potenzial bis 2018 wird auf 1,5 bis 2,2 Millionen Hektar geschätzt. Serbien gilt mit 190.000 Hektar als das bedeutendste Land für GVO-freien Sojaanbau. In Bosnien und Herzegowina wird bisher erst auf etwa 5.000 Hektar Soja angebaut. Das Land muss sein Potenzial noch ausbauen. Beide Länder stehen vor der Herausforderung, ihre Wettbewerbsfähigkeit in der Landwirtschaft und den vor- und nachgelagerten Bereichen zu verbessern, um die Chancen des Donau-Sojaqualitätsprogramms umfassend für eine nachhaltige wirtschaftliche Entwicklung zu nutzen.
Ziel
In ausgewählten Regionen des Donauraums, Bosnien und Herzegowina und Serbien, ist die ökonomisch tragfähige und ökologisch sowie sozial verträgliche Produktion GVO-freier Soja gestärkt.