Maßnahmen gegen den Klimawandel in Südafrika ergreifen
Ausgangssituation
Der Klimawandel wirkt sich in Südafrika auf fast alle Bereiche des täglichen Lebens aus. Extreme Wetterereignisse, wie Dürren und Überflutungen, treffen die Armen im Land am stärksten. Gleichzeitig ist Südafrika, das seinen Strom überwiegend aus heimischer Kohle gewinnt, ein bedeutender Verursacher von Treibhausgasen. Die Emissionsrate liegt bei fast zehn Tonnen Kohlendioxid pro Kopf und Jahr und damit 43 Prozent über dem globalen Durchschnitt. Als Unterzeichner der Klimarahmenkonvention der Vereinten Nationen und des Kyoto-Protokolls hat sich Südafrika freiwillig verpflichtet, den Klimawandel zu bekämpfen. Treibhausgase sollen bis 2020 um 34 Prozent und bis 2025 um 42 Prozent reduziert werden.
Ziel
Südafrika hat wichtige Schritte zur Umsetzung seiner nationalen Klimapolitik vollzogen und spielt eine führende Rolle in den internationalen Klimaverhandlungen.
Vorgehensweise
Das Klimaschutzprogramm (Climate Support Programm, CSP) ist Teil der Internationalen Klimaschutzinitiative und wird im Auftrag des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (BMUB) durchgeführt. Es unterstützt das südafrikanische Umweltministerium (Department of Environmental Affairs, DEA) dabei, seine ehrgeizigen Ziele zu erreichen. CSP hat das Umweltministerium bei der Erarbeitung der nationalen südafrikanischen Klimapolitik maßgeblich unterstützt und hilft jetzt bei der Umsetzung. Ein System für Measuring, Reporting and Verifying (MRV) von klimarelevanten Aktivitäten im Land wird mit deutscher Unterstützung aufgebaut. Die GIZ stärkt das Umweltministerium, insbesondere bei wissenschaftlichen Analysen, Politikentwicklung und Konsensbildung, und unterstützt Südafrika so dabei, eine solide Grundlage für die Gestaltung und wirksame Umsetzung seiner Klimapolitik zu schaffen.
Das Programm hat analysiert, wie stark Schlüsselbereiche von Wirtschaft und Gesellschaft durch den Klimawandel gefährdet sind, um darauf aufbauend strategische Anpassungsmaßnahmen zu erarbeiten. Außerdem wurden Potentiale zur Treibhausgasminderung in Schlüsselsektoren der Wirtschaft ermittelt. In Zusammenarbeit mit der Regierung, Wirtschaft und Wissenschaft hat das Vorhaben Forschungsergebnisse bereitgestellt, die nach einem umfassenden Konsultationsprozess in die nationale Klimapolitik eingeflossen sind.
Aktuell unterstützt das Vorhaben die Erarbeitung sektorspezifischer Ziele zur Treibhausgasreduktion bis hin zur Anwendung auf Firmenebene.
Wirkung
2011 wurden das Weißbuch der nationalen Klimapolitik und zugrundeliegende Forschungsergebnisse in Diskussionspapieren veröffentlicht. Das Klimaschutzprogramm hat sowohl zur Politikentwicklung als auch zur Konsensbildung zwischen wichtigen Akteuren beigetragen.
Ergebnisse einer Untersuchung zum potenziellen Einfluss des Klimawandels auf den Tourismussektors wurden im Climate Change Business Journal veröffentlicht. Bewertungen der Anfälligkeit von neun Biomen für den Klimawandel sind in den nationalen Biodiversitätsrahmenplan und in Langzeitanpassungsszenarien eingeflossen.
2012 wurde der „Let’s Respond Toolkit and Guide" vorgestellt, der ministerienübergreifend entwickelt wurde. Er unterstützt Gemeinden dabei, die Auswirkungen des Klimawandels und die Begrenzung des Treibhausgasausstoßes in ihrer Planung angemessen zu berücksichtigen.
Eine Studie, die das Potenzial zur Treibhausgasminderung in verschiedenen Wirtschaftssektoren Südafrikas darlegt, unter anderem für Energie, Transport und Abfall, wurde 2014 vom Kabinett verabschiedet. Sie bildet die Grundlage für die Konkretisierung der Minderungsstrategie.