Ausgangssituation
Die negativen Folgen des Klimawandels wirken sich schon heute auf Siedlungs- und Wirtschaftsräume aus und beeinflussen damit Migrationsbewegungen. Extremwetterereignisse werden in Zukunft noch öfter und heftiger auftreten und der Meeresspiegel wird weiter ansteigen. Diese Faktoren werden zunehmende Auswirkungen auf Katastrophenvertreibung, Migration und geplante Umsiedlung haben.
Die Bevölkerung in den Atoll- und Inselstaaten sowie in den Küstenregionen des Pazifiks, der Karibik und der Philippinen ist von den Auswirkungen des Klimawandels besonders stark betroffen. Gefahr besteht vor allem durch intensivere Stürme, Überschwemmungen und den Anstieg des Meeresspiegels. Auch die Regionen Ost- und Westafrikas sind stark gefährdet, zum Beispiel durch Dürreperioden und Sturzfluten.
Die Klimarahmenkonvention der Vereinten Nationen (UNFCCC) erkennt Migration als Anpassungsstrategie an den Klimawandel an. Die „Task Force on Displacement" des Warschau-Mechanismus für Klimaschäden (WIM) befasst sich seit 2017 explizit mit der Fragestellung von menschlicher Mobilität im Kontext des Klimawandels. Auch der Globale Pakt für eine sichere, geordnete und reguläre Migration (UN-Migrationspakt) erkennt den Klimawandel als Treiber für Migration an und fordert ein besseres Verständnis und Lösungen für Migration im Kontext von Naturkatastrophen und Klimawandel.
Regional angepasste Maßnahmen für den Umgang mit klimabedingter Migration, geplanter Umsiedlung und Katastrophenvertreibung sind überlebenswichtig für betroffene Bevölkerungsgruppen. Aus diesem Grund benötigen lokale Regierungen anwendungsbasiertes Wissen, um Maßnahmen zu erproben und ihre Erfahrungen mit Partner*innen auszutauschen.
Ziel
Der entwicklungsorientierte Umgang mit (Binnen-)Migration, katastrophenbedingter Vertreibung sowie freiwilliger und geplanter Umsiedlung von Mendschen im Kontext des Klimawandels ist verbessert.
Vorgehensweise
Das Vorhaben arbeitet mit nationalen Regierungen, Forscher*innen und Klima- und Migrationsorganisationen, um Wissenslücken zu identifizieren und zu beheben. Parallel dazu unterstützt es den Austausch zwischen den Partner*innen und verbreitet das gewonnene Wissen auf internationalen Zusammenkünften und Plattformen. Dazu zählen unter anderem Veranstaltungen im Rahmen des UNFCCC sowie des Warschau-Mechanismus.
Die Aktivitäten unterstützen regionale Organisationen und nationale Regierungen dabei, ihre Handlungsfähigkeiten im Umgang mit klimainduzierter Migration zu verbessern. Dies geschieht zum Beispiel durch Politikberatung. Bei der Umsetzung legt das Vorhaben besonderen Wert darauf, anfällige Gruppen einzubeziehen und zu unterstützen.