2014.2243.5

Konzepte für ein nachhaltiges Management von Elektro- u. Elektronikabfällen

Auftraggeber
Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit u. Entwicklung
Land
Globale Vorhaben, Konventions-/Sektor-/Pilotvorhaben
Dauer
Partner
Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ)

Ausgangssituation

Bevölkerungswachstum, steigender Wohlstand und veränderte Konsumgewohnheiten führen in Schwellen- und Entwicklungsländern zu immer größeren Mengen Elektro- und Elektronikschrott (E-Schrott). 2014 wurden weltweit mehr als 40 Megatonnen E-Schrott erzeugt, nur rund 15 Prozent davon wurde formell behandelt. Bis 2018 wird die erzeugte Menge voraussichtlich auf 50 Megatonnen steigen. In vielen Ländern besteht eine hohe Nachfrage nach Gebrauchtgeräten. Geschätzt 1,5 Megatonnen gebrauchte Elektrogeräte wurden 2012 aus der Europäischen Union exportiert, fast ein Drittel davon war bereits als Abfall anzusehen. Die importierenden Länder sind nicht darauf vorbereitet, diese neuen Abfallströme angemessen zu entsorgen und zu verwerten.

Das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) will Umwelt- und Gesundheitsschäden reduzieren, die durch unsachgemäße Behandlung des teils giftigen E-Schrotts verursacht werden. Gleichzeitig soll die bessere Nutzung wertvoller Substanzen aus Elektroschrott gefördert werden. Für informelle E-Schrottsammler und Verwerter sollen Einkommensmöglichkeiten aus dem Verkauf dieser Wertstoffe gesichert und verbessert werden. Öffentliche und private Akteure in den Partnerländern erhalten bisher nur unzureichende Unterstützung und Orientierung bei der Planung und Umsetzung von Managementansätzen für Elektro- und Elektronikabfälle.

Ziel

Organisationen der Entwicklungszusammenarbeit sowie internationale Netzwerke bringen sich verstärkt in die Umsetzung von Konzepten für ein nachhaltiges Management von Abfällen aus elektrischen und elektronischen Geräten ein.

Vorgehensweise

Das Vorhaben entwickelt und verbreitet Strategien zum Elektroschrottmanagement. Es wird in drei Handlungsfeldern arbeiten:

1. Das Vorhaben berät das BMZ bei der nationalen und internationalen Positionierung zum nachhaltigen Management von Elektro- und Elektronikschrott.

2. Öffentliche und private Akteure in ausgewählten Partnerländern werden beim Ausbau ihrer Kompetenzen und Leistungsfähigkeit unterstützt. Der internationale Erfahrungsaustausch wird gefördert. Rechtliche Regelungen und Finanzierungsmechanismen für Elektroschrottmanagement sowie Modelle erweiterter Produzentenverantwortung sind dabei zentrale Themen. Proaktive Akteure werden bei der Entwicklung und Umsetzung eigener Handlungsansätze unterstützt.

3. Allianzen und Kooperationen für nachhaltiges Elektroschrottmanagement werden gefördert. Das Vorhaben arbeitet eng mit der internationalen Initiative Solving the E-waste Problem (StEP) zusammen. Auch andere Initiativen von Herstellern werden für ein Engagement für verbessertes Elektroschrottmanagement verstärkt sensibilisiert.

Elektroschrottmanagement war bisher eines von mehreren Handlungsfeldern im Sektorvorhaben Abfall- und Kreislaufwirtschaft. In der restlichen Laufzeit steht, aufgrund seiner steigenden Brisanz, das Thema E-Schrott allein im Mittelpunkt.

Wirkungen

Das Vorhaben hat Papiere zur politischen Positionierung sowie eine Roadmap zum Thema Elektroschrott für das BMZ erstellt. Darüber hinaus hat es Vorschläge in das Konzept des bilateralen E-Schrott-Projekts in Ghana eingebracht. In ein Positionspapier des StEP-Netzwerks zur Elektroschrottgesetzgebung hat das Vorhaben Erfahrungen der deutschen Entwicklungszusammenarbeit eingebracht.

Durch die Vernetzungsaktivitäten des Vorhabens sind Mitarbeiter bilateraler und regionaler Vorhaben in intensivem Austausch mit internationalen Organisationen und Projekten.

Das Vorhaben hat auch einen Austausch zum nachhaltigen Management von Elektroschrott zwischen dem Netzwerk der Europäischen Union für Umsetzung und Vollzug des Umweltrechts (IMPEL), Akteuren der Entwicklungszusammenarbeit und Akteuren aus ausgewählten afrikanischen Partnerländern ermöglicht.

 
Weitere Projektinformationen

CRS-Schlüssel
14050

Entwicklungspolitische Kennungen

Signifikante Nebenziele:

  • Biodiversitätskonvention
  • Gleichberechtigung der Geschlechter
  • Klimawandel, Minderung von Treibhausgasen

Zuständige Organisationseinheit
G330 Umweltpolitik, Biodiversität, Wald

Vorgänger-Projekt
2010.2161.7

Nachfolger-Projekt
2016.2156.4

Auftragsvolumen (aktuelles Projekt)
1.122.500 €

Aufträge mit ähnlicher thematischer und geografischer Passung:

Globale Vorhaben, Konventions-/Sektor-/Pilotvorhaben
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