Ausgangssituation
Albanien wurde 2014 der Status eines Bewerberlandes der Europäischen Union (EU) zuerkannt. Im Rahmen des Integrationsprozesses arbeitet das Land daran, seine Umweltstandards an die der EU anzugleichen. So erreichte Albanien im Jahr 2020 bei der Umsetzung von Kapitel 27 des Besitzstands der EU, das den Titel „Umwelt und Klimawandel“ trägt, einen mittleren Fortschritt von 48 Prozent.
2019 behandelte Albanien etwa eine Million Tonnen Hausmüll. Davon gelangten rund 78 Prozent auf Deponien, wo der Hausmüll mit verschiedenen Verfahren, die sich in Bezug auf die Umweltverträglichkeit voneinander unterscheiden, entsorgt wurde. Etwa 19 Prozent wurden zum Recycling aussortiert. Organische Abfälle, die etwa 50 Prozent des entsorgten Mülls ausmachen, führen zur Entstehung des stark klimaschädigenden Treibhausgases Methan. Deponiegase und Sickerwasser verschmutzen sowohl das Wasser als auch den Boden und gefährden damit die Landwirtschaft und die Trinkwasserversorgung.
Die albanische Abfallwirtschaft ist nach wie vor von einer linearen Sammeln-und-Entsorgen-Methode geprägt und nicht von einer integrierten nachhaltigen Abfallwirtschaft. Die kürzlich verabschiedete Nationale Abfallwirtschaftsstrategie (2020 - 2035) umfasste jedoch einen Fahrplan zur Integration der Prinzipien „Kreislaufwirtschaft“ und „erweiterte Herstellerverantwortung“.
Das Verursacherprinzip ist in Albanien bislang nur unzureichend verankert, und die Kosten für die Einhaltung von Mindeststandards in der Abfallentsorgung sind nur in wenigen Städten gedeckt.
Ziel
Durch die Einführung einer Kreislaufwirtschaft sowie einer integrierten Abfallwirtschaft erreicht Albanien eine Annäherung an die Umwelt- und Klimastandards der EU.