2009.2098.3

Multisektorale Aids-Bekämpfung in Namibia

Auftraggeber
BMZ
Land
Namibia
Dauer
Partner
Ministerium für Gesundheit und Soziales

Ausgangssituation

Im Gegensatz zu einem stetigen Anstieg der HIV-Prävalenz noch bis vor einigen Jahren, hat sich die Infektionsrate in Namibia mittlerweile stabilisiert. Dennoch gehört Namibia zu den Ländern mit der höchsten HIV-Rate weltweit. Laut UNAIDS waren im Jahr 2012 13,3% der Menschen mit dem Virus infiziert. Rund 40% Prozent der Neuinfektionen sind in der Altersgruppe zwischen 15 und 24 Jahren zu vermerken. Vielen bleibt ihre HIV-Infektion verborgen, da sie sich nicht testen lassen. Zudem fehlen maßgeschneiderte Angebote für Zielgruppen, so dass HIV-Präventionsmaßnahmen nicht ausreichend genutzt werden.

Um Präventionsmaßnahmen an Ursachen und Zielgruppen anzupassen, besitzt Namibia seit 2010 eine nationale HIV- und AIDS-Strategie. Nach Prüfung des Fortschritts zur Umsetzung dieser Strategie in 2013, wurde eine stärkere Ausrichtung entsprechender Maßnahmen auf die häufigsten Übertragungsrisiken sowie auf besonders gefährdeten Bevölkerungsgruppen empfohlen, zu denen insbesondere junge Männer und Frauen zählen. Weitere wichtige Zielgruppen sind mobile ArbeitnehmerInnen sowie Menschen mit HIV.

Ziel

Die Nutzung von HIV-Präventionsleistungen durch ausgewählte Bevölkerungsgruppen ist verbessert.

Vorgehensweise

Das Programm in Namibia fokussiert sich auf Präventionsmaßnahmen für relevante Zielgruppen im Land.

1. ArbeitnehmerInnen

Gesundheitsfördernde Angebote, mit einem Schwerpunkt auf HIV Prävention in Form sogenannter Arbeitsplatzprogramme (APP) erreichen ArbeitnehmerInnen direkt am Arbeitsplatz. Ein Ziel des Vorhabens ist daher die Effektivität der Aufklärungsangebote am Arbeitsplatz zu verbessern. Darüber hinaus sollen mobile ArbeitnehmerInnen durch eine Intensivierung des Engagements zur Bereitstellung von HIV-Präventionsleistungen insbesondere im Transport- und Landwirtschaftsektor angesprochen werden. Hier ist das Ziel, dass diese Sektoren ihre eigenen Ressourcen für die HIV Bekämpfung steigern, sowie die Koordination in den Sektoren für eine effektive HIV Prävention verbessert ist.

2. Jugendliche

Das Vorhaben fokussiert sich auf regionaler Ebene auf junge Männer und Frauen, da diese am häufigsten von HIV-Neuinfektionen betroffen sind und Präventionsleistungen nicht ausreichend nutzen. Ziel ist es, dass junge Menschen Selbstverantwortung für ihre Gesundheit entwickeln und sich regelmäßig auf HIV testen lassen, sowie dass HIV Dienstleistungen mehr den Bedarfen von Jugendlichen entsprechen.

3. Menschen mit HIV

Das Vorhaben unterstützt Menschen mit HIV, um sie in Prävention und Behandlung einzubinden. Durch Stärkung der Interessenvertretung von Menschen mit HIV können Stigmatisierung und Diskriminierung als wichtige Hemmnisse für die Nutzung von Diensten abgebaut, sowie Zugangsbarrieren für eine konsequente medikamentöse Behandlung überwunden und so ein wichtiger Beitrag zur Prävention geleistet werden.

Wirkung – Was bisher erreicht wurde

• Seit 2010 wird in Namibia mit Unterstützung der GIZ ein Ansatz verfolgt, bei dem durch Beteligung aller gesellschaftlichen Akteure gemeinsam der Epidemie entgegen gewirkt wird.

• 2013 stehen für 45.000 Mitarbeiter von Unternehmen Angebote zur Aufklärung und für HIV Tests am Arbeitsplatz zur Verfügung. Dienstleister wie die Namibian Business Coalition on AIDS (NABCOA) und Walvis Bay Corridor Group (WBCG) haben umfassende Expertise in Planung und Durchführung von Arbeitsplatzprogrammen gewonnen.

• Im Transport und Landwirtschaftssektor haben sich erstmalig unterschiedliche Organisationen auf eine gemeinsame Strategie für die Durchführung von HIV Präventionsmaßnahmen verständigt und eigene finanzielle Ressourcen für die Umsetzung entsprechender Aktivitäten genutzt.

• Die HIV Test Rate in der GIZ-Projekttregion Ohangwena ist von 2010 bis 2013 um 70% gestiegen.

• Selbsthilfegruppen für Menschen mit HIV sind besser organisiert und haben damit begonnen ihre Interessen in regionalen Gremien zu vertreten.

 
Weitere Projektinformationen

CRS-Schlüssel
13040

Entwicklungspolitische Kennungen

Signifikantes Nebenziel:

  • Gleichberechtigung der Geschlechter

Zuständige Organisationseinheit
1300 Südliches Afrika

Vorgänger-Projekt
2004.2179.2

Auftragsvolumen (aktuelles Projekt)
8.543.306 €

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