2016.2085.5

Nachhaltige Mobilität

Auftraggeber
Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit u. Entwicklung
Dauer
Partner
Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ)

Ausgangssituation

Im Klimaabkommen von Paris (2015) haben sich die teilnehmenden Staaten verbindlich verpflichtet, den globalen Temperaturanstieg deutlich unter 2 Grad Celsius gegenüber vorindustriellem Niveau zu halten. Dieses 2-Grad-Ziel ist ohne Maßnahmen im Verkehrssektor nicht erreichbar.

Verkehr ist eine Grundvoraussetzung für wirtschaftliche Entwicklung, Teilhabe am öffentlichen Leben und Armutsbekämpfung. Steigende Motorisierung und Verkehrsleistung führen aber gleichzeitig zum erhöhten Ausstoß von klimaschädlichen Treibhausgasen und gesundheitsgefährdenden Emissionen sowie zu einer zunehmenden Gefährdung der Verkehrsteilnehmenden.

Deutschland und die deutsche Entwicklungszusammenarbeit (EZ) verfügen über ein umfangreiches Fachinstrumentarium, tragfähige Konzepte, technologisches Know-how und Kompetenzen, um den Mobilitäts- und Verkehrssektor nachhaltig zu gestalten. Konzepte nachhaltiger Mobilität werden in der internationalen Zusammenarbeit jedoch noch nicht breitenwirksam umgesetzt. Die Förderung des Autoverkehrs steht häufig noch im Vordergrund. Mobilitätskonzepte, die einseitig auf die Förderung des motorisierten Individualverkehrs oder des straßenbasierten Güterverkehrs setzen, sind wenig tragfähig – ein Paradigmenwechsel steht noch aus.

Instrumente und Methoden zur Einführung nachhaltiger Mobilitätskonzepte sind Planern und Entscheidern noch nicht ausreichend bekannt und in der Verkehrspolitik noch nicht umfassend verankert. Bei der Umsetzung nationaler und lokaler verkehrspolitischer Maßnahmen werden sie noch nicht genügend berücksichtigt. Zusätzlich fehlen geeignete Finanzierungsmöglichkeiten sowie global und lokal eine ausreichende Vernetzung verkehrspolitischer Akteure. Der Erfahrungsaustausch zwischen staatlichen und privatwirtschaftlichen Akteuren ist bislang gering.

Ziel

Konzepte nachhaltiger Mobilität werden in der internationalen Zusammenarbeit besser umgesetzt.

Vorgehensweise

Das Vorhaben berät und unterstützt das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) sowie Vorhaben der deutschen EZ und Partnerorganisationen weltweit, vor allem in drei Handlungsfeldern:

1. Fachberatung und Wissensaufbereitung zum Thema nachhaltige Mobilität werden verbessert. Bewährte und neue Instrumente und Methoden werden Vorhaben der EZ sowie nationalen und kommunalen Partnern zur Verfügung gestellt.

2. Finanzierungsmöglichkeiten für Maßnahmen nachhaltiger Mobilität werden ermittelt und in die Vorbereitung von Vorhaben eingebracht.

3. Kooperationen und Netzwerke internationaler Partner und der Privatwirtschaft werden gestärkt und Initiativen für neue Netzwerke gefördert.

Das Vorhaben arbeitet mit zahlreichen nationalen und internationalen Akteuren und Durchführungspartnern zusammen, zum Beispiel mit multilateralen Entwicklungsbanken, Institutionen der Vereinten Nationen, globalen Netzwerken und Partnerschaften, wie der Partnership for Sustainable Low Carbon Transport (SLoCaT), sowie mit der Deutschen Partnerschaft für Nachhaltige Mobilität (GPSM), an der unter anderem zahlreiche privatwirtschaftliche Unternehmen beteiligt sind.

Wirkungen

Für die Bundesregierung, Partnerregierungen und internationale Organisationen hat das Thema nachhaltige Mobilität politisch und institutionell zunehmend Vorrang. Auf der dritten Weltkonferenz für Wohnungswesen und nachhaltige Stadtentwicklung, Habitat III, im Oktober 2016, wurde die Bedeutung nachhaltigen Verkehrs für eine zukunftsfähige Stadtentwicklung in der Neuen Urbanen Agenda festgeschrieben. Zur Umsetzung der Agenda und um die damit verbundenen Ziele der Klima- und Entwicklungspolitik zu erreichen, gründete das BMZ die internationale Initiative zur Transformativen urbanen Mobilität (TUMI). 
Weitere Projektinformationen

CRS-Schlüssel
21010

Entwicklungspolitische Kennungen

Hauptziel:

  • Klimawandel, Minderung von Treibhausgasen

Signifikante Nebenziele:

  • Gleichberechtigung der Geschlechter
  • Demokratische und inklusive Regierungsführung

Zuständige Organisationseinheit
G310 Energie, Wasser, Verkehr

Vorgänger-Projekt
2013.2104.1

Nachfolger-Projekt
2019.2013.1

Auftragsvolumen (aktuelles Projekt)
7.447.486 €

Aufträge mit ähnlicher thematischer und geografischer Passung:

Brasilien, Costa Rica, Indien, Kamerun, Kenia, Kolumbien, Mexiko
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