In Brasilien ist die Urbanisierung von Ungleichheit geprägt: 72 Prozent der armen Bevölkerung leben in Städten. Zugleich liegt der Schwerpunkt der Stadtentwicklung auf individuellen einzelnen Dienstleistungen statt auf der ganzheitlichen Förderung städtischer Gebiete. Hinzu kommt, dass die Städte Brasiliens mit die größten regionalen Unterschiede weltweit aufweisen, sodass es unterschiedliche Arten marginalisierter Gebiete gibt. Dies ist in den sogenannten Favelas erkennbar, in denen 16,4 Millionen Brasilianer*innen leben. In diesen Gebieten herrschen prekäre Lebensbedingungen, und viele öffentliche Dienstleistungen werden nicht erbracht. Die Städte der Amazonasregion sind die strukturschwächsten Regionen Brasiliens. Sie sind ebenfalls von Armut sowie erheblichen Defiziten bei den öffentlichen Dienstleistungen geprägt.
In den Städten der Amazonasregion sowie in den informellen Siedlungen in ganz Brasilien liegt der Schwerpunkt der Stadtentwicklung auf integrierten und inklusiven Maßnahmen, wobei der Klimasensibilität große Bedeutung beigegemessen wird.
Die Projektarbeit umfasst unter anderem:
- Pilotmaßnahmen für eine integrierte, inklusive und klimasensible Stadtentwicklung in marginalisierten städtischen Gebieten durchführen, um die soziale und regionale Ungleichheit zu verringern.
- Modelle für die lokale Wirtschafts- und Stadtentwicklung in den Städten der Amazonasregion entwickeln. In den städtischen informellen Siedlungen unterstützt das Projekt die Durchführung der vorhandenen nationalen Strategien. Das Projekt verfolgt das Ziel, in ganz Brasilien die Organisationsentwicklung der städtischen Netzwerke für den Wissenstransfer zu verbessern.
- Technische Unterstützung für das Städteministerium (Ministério das Cidades, MCid) und ausgewählte Finanzierungseinrichtungen bereitstellen.