Ausgangssituation
Die Bevölkerung Tansanias wird nur unzureichend mit sauberem Trinkwasser versorgt und verfügt zudem nicht über eine ausreichende Sanitärversorgung. Um diese Situation zu verbessern, hat die Regierung Grundlagen für umfassende Reformen geschaffen: Dazu wurden 2002 die nationale Wasserpolitik, 2006 die nationale Entwicklungsstrategie und 2009 neue Wassergesetze verabschiedet. Darüber hinaus wurde eine nationale Regulierungsbehörde gegründet. Die Reformen werden noch nicht konsequent auf allen Ebenen umgesetzt, das dafür notwendige Know-how und die erforderlichen finanziellen und personellen Ressourcen müssen noch geschaffen werden.
Ziel
Die institutionellen, gesetzlichen, regulativen und personellen Rahmenbedingungen im Wassersektor Tansanias sind nachhaltig verbessert und führen zu einer gesteigerten Trinkwasser- und Sanitärversorgung der Bevölkerung. Das Wasserressourcenmanagement ist an die Herausforderungen des Klimawandels angepasst.
Vorgehensweise
Das Programm unterstützt in enger Kooperation mit anderen Entwicklungspartnern die von der tansanischen Regierung eingeleiteten Reformen im Wassersektor, indem sie diese zu Strategien und zu Fragen der Organisationsentwicklung berät. Gleichzeitig werden die personellen Ressourcen und die Leistungsfähigkeit der Sektorinstitutionen auf nationaler, regionaler und Distriktebene durch Aus- und Fortbildungsmaßnahmen gestärkt. Der institutionelle Auf- und Umbau auf den verschiedenen Ebenen und die Umsetzung der neuen gesetzlichen Vorschriften werden unterstützt. Entwicklungshelferinnen und -helfer sowie Integrierte Fachkräfte beraten auf nationaler Ebene und in Regionalverwaltungen sowie in den Verwaltungen der einzelnen Wassereinzugsgebiete. Im Rahmen des „7 Towns Urban Upgrading"-Programms (7TUUP) findet eine enge Zusammenarbeit mit der KfW Entwicklungsbank statt. Das Vorhaben kooperiert zudem eng mit dem International Water Stewardship Programme (IWaSP), welches in Zusammenarbeit mit Unternehmen, Regierungsbehörden und Zivilgesellschaft Projekte zur Reduktion gemeinsamer Wasserrisiken umsetzt. Ein Beispiel hierfür ist ein Projekt zur Verbesserung von Abwasser- und Abfallmanagement am stark verschmutzten Mlalakua-Fluss in Daressalam.
Wirkung - Was bisher erreicht wurde
Mit dem Wasserministerium und anderen Interessenvertretern wurde eine umfassende, an den nationalen Zielen orientierte Entwicklungsstrategie für den Wassersektor erarbeitet und vom Kabinett verabschiedet. Die auf der Strategie aufbauenden neuen Wassergesetze bilden mit den in Bearbeitung befindlichen Richtlinien die rechtlichen Grundlagen für die Reform.
Durch Einführung effizienter Arbeitsabläufe, Klärung von Verantwortlichkeiten innerhalb des Wasserministeriums und mit den über 100 Wasser- und Sanitärversorgern des Landes, sowie durch Einführung von Kontroll- und Beratungsmechanismen durch die Regulierungsbehörde in Tariffragen, Wasserqualität und ökonomischer Betriebsführung, sind die Versorgungsbetriebe besser in der Lage, die Wasser- und Sanitärversorgung in ihren Liefergebieten nachhaltiger zu gewährleisten.
Im Rahmen eines umfassenden Entwicklungsprogramms sind die Leitgedanken der nationalen Wasserpolitik verbreitet worden. Grundsätze wie dezentralisierte Eigenverantwortung bei Organisation und Betrieb der ländlichen Wasserversorgung sowie wirtschaftliche Betriebsführung und Kostendeckung in der städtischen Wasserversorgung sind tansanischen Fachleuten und Entscheidungsträgern bekannt. Das Entwicklungs- und Trainingsprogramm wird bis 2016 durch ein Konsortium mehrerer Consultingunternehmen unter Führung von Hamburg Wasser fortgeführt.
Armutsorientiertes Denken und Handeln sowie die Berücksichtigung von Gender- und Menschenrechtsaspekten werden in der Wasser- und Sanitärversorgung verstärkt in den Vordergrund gerückt, Ein Paradigmenwechsel, weg von einer Fokussierung auf Wasserversorgung durch einzelne Hausanschlüsse, hin zur Versorgung durch Wasserkioske, ebenso wie eine Erhöhung der Akzeptanz von dezentraler Sanitärversorgung im Gegensatz zu aufwendigen und teuren Abwasserableitungssystemen, sichern in der Zukunft die Grundversorgung der ärmeren Bevölkerung.
Auf nationaler Ebene wurde ein vom Wasserministerium geleitetes Dialogforum etabliert. Es dient als zentrales Diskussions- und Entscheidungsforum zu Themen des Klimawandels im Wasserbereich.
Weiterführende Informationen
• Webseite des Wasserprogrammes in Tansania
http://www.swsd.or.tz
• Water Stewardship Programme – GIZ-Globalvorhaben mit Aktivitäten in Tansania
http://www.giz.de/de/weltweit/27890.html
• Ministry of Water (MoW)
http://www.maji.go.tz
• Energy and Water Utilities Regulatory Authority of Tanzania (EWURA)
http://www.ewura.go.tz
• Development Partners Group (DPG) Tanzania
http://www.tzdpg.or.tz
• Water Development and Management Institute
http://www.wdmi.ac.tz
• The Association of Tanzanian Water Suppliers (ATAWAS)
http://atawas.or.tz
• Lake Rukwa Water Basin Office
http://www.lakerukwabasin.co.tz/management.html
• Lake Nyasa Water Basin Office
http://www.lakenyasabasin.com