Ausgangssituation
Fast Dreiviertel der städtischen Bevölkerung Tansanias leben in Armutsgebieten ohne menschenrechtskonforme Basisversorgung mit Trinkwasser und Sanitärdienstleistungen. Der Schutz der Wasserressourcen und die Versorgungssicherheit sind aufgrund des Bevölkerungs- und Wirtschaftswachstums sowie der absehbaren Folgen des Klimawandels nicht gesichert.
Ziel
Die Voraussetzungen für eine armutsorientierte Wasser- und Sanitärversorgung, einschließlich eines klimasensiblen Wasserressourcenmanagements, sind gestärkt.
Vorgehensweise
Das Programm unterstützt national strukturbildende Maßnahmen, fördert ausgewählte Wasserversorgungsunternehmen in den Regionen und berät die für die Bewirtschaftung der Wasserressourcen zuständigen Behörden in den Wassereinzugsgebieten Lake Rukwa und Lake Nyasa.
Durch seine Interventionen fördert das Programm das Menschenrecht auf Wasser- und Sanitärversorgung und trägt zur Verbesserung der Lebensbedingungen der armen städtischen Bevölkerung bei. So werden beispielsweise Regulierungen zugunsten der benachteiligten städtischen Bevölkerung angepasst; das tansanische Wasserministerium wird bei Investitionsmaßnahmen zur Versorgung städtischer Armutsgebiete unterstützt. Maßnahmen in ausgewählten Städten zur verbesserten Wasser- und Sanitärversorgung dienen als Beispiele für ähnliche Interventionen in anderen Städten. Das deutsche Consultingunternehmen GFA unterstützt bei der Planung und Umsetzung dieser Maßnahmen.
Bei der Wasserressourcensicherheit sind Schwerpunkte des Programms klimarelevantes Datenmanagement, Anpassung an den Klimawandel und Zugang zu Finanzierung, darunter zum Green Climate Fund. In Kooperation mit dem International Water Stewardship Programme (IWaSP) setzen Unternehmen, Regierungsbehörden und Zivilgesellschaft Projekte zur Verringerung von Wasserrisiken gemeinsam um.
Zum Programm gehören vier Komponenten:
- Sektorielle Rahmenbedingungen und Sektorfinanzierung
- Regulierung von kommerziell betriebenen Wasser- und Abwasserunternehmen
- Wasser- und Sanitärversorgung in städtischen Armutsgebieten
- Klimaangepasstes Wasserressourcenmanagement
Die Consultingfirmen GFA und GOPA Infra unterstützen die Umsetzung des Vorhabens.
Wirkungen
Umfassende Politik- und Strategiedokumente wurden für den Wassersektor erarbeitet und verabschiedet. Gesetze für Wasser- und Sanitärversorgung sowie Wasserressourcenmanagement bilden nun die rechtlichen Grundlagen für die laufenden Reformen.
Durch Beratung und Trainings des Programms wurden Arbeitsabläufe effizienter gestaltet sowie die Leistungsfähigkeit des Wasserministeriums und der über 100 Wasser- und Sanitärversorger des Landes verbessert. Die Regulierungsbehörde hat in Tariffragen, Wasserqualität und ökonomischer Betriebsführung verbesserte Kontroll- und Beratungsmechanismen eingeführt. Die Versorgungsbetriebe sind nun in der Lage, die Wasser- und Sanitärversorgung in ihren Liefergebieten nachhaltig zu gestalten. Durch die Einführung eines neuen Leistungsbewertungssystems steigerten die Wassereinzugsbehörden ihre Arbeitsergebnisse signifikant, zum Beispiel beim Datenmanagement und der Wasserbewirtschaftung.