Ausgangssituation
Lokale Verwaltungen in Südsudan sind oft nicht in der Lage, öffentliche Dienstleistungen zu erbringen. Besonders betroffen davon sind Menschen in ländlichen Regionen, die 80 Prozent der Gesamtbevölkerung ausmachen. Sie haben kaum Zugang zu sauberem Trinkwasser und es fehlt an Mechanismen, die Streitigkeiten um Land und Viehwanderung schlichten oder verhindern. Ebenso fehlen Qualifizierungseinrichtungen, die das Personal lokaler Verwaltungen auf ihre Aufgaben vorbereiten. Die ländliche Bevölkerung hat nur eingeschränkte Möglichkeiten, ihre Interessen gegenüber der Lokalverwaltung zu vertreten, sich an kommunalen Entscheidungen zu beteiligen und ihren Lebensraum mit zu gestalten.
Darüber hinaus führen Konflikte zwischen Ackerbauern und Viehhirten um Wasserressourcen und Land in weiten Teilen Südsudans zu Gewalt. Lebensnotwendige Ernten können deshalb oft nicht eingebracht werden und Viehbestände sind gefährdet. Dies verschärft die bestehenden Konflikte um Land und gefährdet die Ernährungssicherheit zusätzlich.
Es gibt lokale Bemühungen, Konflikte friedlich zu bearbeiten und ihnen vorzubeugen. Entscheidungsträger*innen in den Lokalverwaltungen haben dabei eine wichtige Rolle und können bei Konflikten vermitteln. Insbesondere Frauen verfügen häufig über den erforderlichen gesellschaftlichen Rückhalt, um die Rolle als Schlichterin wahrzunehmen und die Arbeit von lokalen Verwaltungen zu prägen. Allerdings bleibt Frauen der Zugang zu öffentlichen Ämtern aufgrund struktureller und gesellschaftlicher Rahmenbedingungen oftmals verwehrt.
Ziel
Lokale Verwaltungen in ausgewählten Landkreisen in Südsudan verbessern mit Beteiligung der Bevölkerung die Bedingungen für eine nachhaltige Entwicklung des ländlichen Raumes.