Ausgangssituation
Die brasilianische Küstenlinie erstreckt sich über 8.500 Kilometer und gehört zu den längsten der Welt. Neben den weltweit größten und dichtesten Mangrovenwälder befinden sich hier auch außergewöhnliche Ökosysteme, wie Dünen, Buchten, Inseln, Sandbänke und Mündungsgebiete. Es gibt zahlreiche Arten, die nur dort vorkommen, sowie das einzige Korallenriff des Südatlantiks. Insgesamt sind 52 Prozent des brasilianischen Staatsgebiets Küstenregionen. Bezeichnet wird dieser Teil des Landes auch als Amazônia Azul. Er umfasst die brasilianischen Meeresgebiete und den Meeresgrund von der Küste bis zum Kontinentalsockel.
Etwa 51 Millionen Menschen leben entlang der brasilianischen Küste (das sind 27 Prozent der Bevölkerung). 16 der 28 wichtigsten Städte des Landes befinden sich hier. Außerdem erwirtschaftet die Gegend mehr als die Hälfte des brasilianischen Bruttoinlandsproduktes (BIP). Dennoch sind Umwelt und Artenvielfalt entlang der brasilianischen Küste gefährdet aufgrund von Konflikten über die Nutzung von Wasser und Land, einem uneinheitlichen Umgang mit Meeres- und Küstengebieten, Verschmutzung sowie den Auswirkungen des Klimawandels.