Ausgangssituation
70,8 Millionen Menschen sind weltweit auf der Flucht. Durch Krieg und Gewalt oder Menschenrechtsverletzungen, politische, ethnische oder religiöse Verfolgung werden sie gezwungen, ihr Zuhause zu verlassen und das Risiko einer Flucht auf sich zu nehmen. Die meisten von ihnen fliehen in Nachbarländer, die meist selbst arm und von fragilen ökonomischen oder politischen Situationen geprägt sind. So kann die Aufnahme und Versorgung von Flüchtlingen zu einer zusätzlichen Herausforderung werden: Oft fehlt es an Unterkünften und Arbeitsmöglichkeiten, die Schulen können nicht alle Kinder aufnehmen, Wasser und Nahrungsmittel werden knapp.
2014 rief das BMZ die Sonderinitiative „Fluchtursachen bekämpfen – Flüchtlinge reintegrieren" (SI Flucht) ins Leben. Als Ergänzung zur klassischen Entwicklungszusammenarbeit kann die SI Flucht gezielter auf die Herausforderungen der globalen Flüchtlingssituationen reagieren und Flüchtlinge wie Aufnahmeregionen unterstützen. Die Beschäftigungsoffensive Nahost ist seit 2016 Teil der Sonderinitiative Flucht – ein Instrument zur Schaffung von Beschäftigungsmöglichkeiten, durch die Flüchtlinge ein eigenes finanzielles Einkommen erzielen können.
Ziel
Das Engagement des BMZ mit dem entwicklungsorientierten Ansatz zu Flucht und Vertreibung ist auf nationaler und internationaler Ebene stärker sichtbar.
Vorgehensweise
Das Sektorvorhaben Flucht berät und unterstützt das BMZ, um die Themen der SI Flucht qualitativ weiterzuentwickeln und die Sonderinitiative Flucht international und national bekannter zu machen. Im Mittelpunkt der Beratung stehen Themen wie Beschäftigung/Bildung, soziale Infrastruktur, Gesundheit (u.a. psychosoziale Unterstützung) und Friedensförderung. Schnittstellen gibt es zu Themen wie Migration, Frieden und Sicherheit sowie Gender.
Neben der fachlichen Beratung, unterstützt das Sektorvorhaben Flucht das BMZ bei der Gestaltung von Kooperationen mit nationalen und internationalen Gremien und Akteuren wie dem Flüchtlingshilfswerk der Vereinten Nationen (UNHCR), Weltbank, Europäische Kommission, Think Tanks, Forschungsinstituten und der Zivilgesellschaft.