2023.9102.7

SIGA PS - Gewaltprävention und Begegnungsarbeit mit Jugendlichen aus dem Gazastreifen, Westjordanland und Ostjerusalem

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Romy Stanzel

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Ausgangssituation

Heute sind rund fünf Millionen Menschen beim Hilfswerk der Vereinten Nationen für Palästina-Flüchtlinge (UNRWA) als palästinensische Flüchtlinge registriert. Palästina gehört zu den ältesten Krisenherden der Welt. Die Vertreibung der Palästinenser*innen begann unmittelbar nach der Teilungsresolution der Vereinten Nationen und der Gründung Israels im Jahr 1948.

Die palästinensischen Gebiete sind fragmentiert und gliedern sich geographisch, politisch und institutionell in das Westjordanland (Zonen A, B und C), Ost-Jerusalem und den Gazastreifen. Die sich an den Sechstagekrieg von 1967 anschließende israelische Besetzung hat die palästinensische Gesellschaft gespalten und die Uneinigkeit verstärkt.

Mehr als 1,5 Millionen palästinensische Flüchtlinge leben in 58 anerkannten Flüchtlingslagern in Jordanien, im Libanon, in Syrien, im Gazastreifen sowie im Westjordanland (mit Ost-Jerusalem). Als Flüchtlinge sind sie sozial isoliert und stigmatisiert. Sie besitzen keine Bürgerrechte und werden systematisch diskriminiert. Die Mehrheit der Bewohner*innen der Flüchtlingslager im Westjordanland und im Gazastreifen sind Jugendliche und junge Erwachsene – etwa 40 Prozent der Einwohner*innen sind jünger als 19 Jahre. Angesichts der hohen Arbeitslosigkeit, der Armut und der oft alltäglichen Gewalt wachsen diese jungen Menschen ohne Perspektiven auf.

Ziel

Die Fragmentierung der palästinensischen Gesellschaft wird durch die Förderung und Stärkung des Gemeinschaftsgefühls verringert. Schädliche Stereotype und Vorurteile werden abgebaut. Durch Kunst, Kultur und Sport entwickeln die Kinder und Jugendlichen kreative Ausdrucksmöglichkeiten und lernen, psychologische und emotionale Barrieren zu überwinden. Die jungen Menschen erarbeiten sich eine gewaltfreie Lebensperspektive und werden bei der Verwirklichung ihrer Vorstellungen begleitet.

Ziviler Friedensdienst (ZFD). Palästinensische Kinder und Jugendliche trainieren für einen Auftritt. © GIZ

Vorgehensweise

Über seine Partnerorganisationen unterstützt der Zivile Friedensdienst (ZFD) junge Palästinenser*innen in Flüchtlingslagern und marginalisierten Gebieten bei der Nutzung der alternativen Ausdrucksmöglichkeiten, die Kunst, Kultur und Sport bieten.

Die Partnerorganisationen des ZFD stellen sichere Räume zur Verfügung, in denen die Jugendlichen alternative Methoden aus den Bereichen Kulturpädagogik und Kunst entdecken und sich damit Perspektiven für ein Leben ohne Gewalt erschließen können. Darüber hinaus tragen sichere Räume auch zur Stärkung von gewaltfreien gesellschaftlichen Strukturen bei.

Der ZFD fördert die Friedenserziehung, um negative Stereotypen und Vorurteile innerhalb der gespaltenen palästinensischen Gesellschaft abzubauen. Im Rahmen von gemeinsamen Aktivitäten innerhalb und außerhalb der Flüchtlingslager erhalten die palästinensische Kinder und Jugendlichen die Möglichkeit, untereinander in Kontakt zu treten und unterschiedliche Sichtweisen auszutauschen. In verschiedenen Schulungen und Workshops lernen sie gewaltfreie Strategien kennen, die sie in ihrem Lebensalltag anwenden können. Mit diesen Aktivitäten schlägt das Projekt Brücken zwischen den verschiedenen Teilen der palästinensischen Gesellschaft, so dass die Menschen neues Gemeinschaftsgefühl entwickeln können. 
Weitere Projektinformationen

CRS-Schlüssel
15220

Kombifinanzierung
  • Engagement Global GmbH (3,17 Mio. €)
Entwicklungspolitische Kennungen

Signifikantes Nebenziel:

  • Gleichberechtigung der Geschlechter

Zuständige Organisationseinheit
G220 Frieden und Sicherheit

Vorgänger-Projekt
2014.9113.3

Auftragsvolumen (aktuelles Projekt)
3.170.000 €

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