Ausgangssituation
Der Niger ist mit 4.200 Kilometern der drittlängste Fluss Afrikas. In seinem Wassereinzugsgebiet leben mehr als 160 Millionen Menschen. Um die Ressourcen des Nigerbeckens abgestimmt und gemeinschaftlich zu bewirtschaften, wurde 1964 die Niger-Flussgebietsorganisation (Autorité du Bassin du Niger, ABN) gegründet. Die Mitgliedsländer sind Benin, Burkina Faso, Côte d‘Ivoire, Guinea, Kamerun, Mali, Niger, Nigeria und Tschad.
Die ABN leistet einen wichtigen Beitrag zur Zusammenarbeit der Anrainerstaaten. Sie trägt auch dazu bei, die gravierenden Entwicklungsprobleme in der Region zu mindern: So kann durch besseres Wassermanagement die Landwirtschaft, die Bewässerungssysteme nutzt, ausgebaut werden. Dies ermöglicht höhere Erträge und verbessert die Lebensmittelversorgung der Bevölkerung. Zudem verbessert der Bau von Staudämmen die Energie- und Trinkwasserversorgung und kann zur Minderung von Hochwasserschäden beitragen.
Rechtliche Regelungen zwischen den Mitgliedsländern der ABN bilden bereits die politische, institutionelle und rechtliche Grundlage für eine stärkere regionale Zusammenarbeit. Die Länder nutzen die Potenziale derzeit allerdings noch nicht ausreichend. So gibt es bisher nur wenige Projekte, welche die grenzüberschreitenden Wasserressourcen gemeinschaftlich organisieren.