Vorgehensweise
Das Projekt unterstützt Partnerinstitutionen auf nationaler Ebene und in vier Verwaltungsbezirken (Kisumu, Kwale, Siaya und Vihiga) dabei, den finanziellen Zugang der Bevölkerung zu Gesundheitsdiensten zu verbessern und die Qualität und Zuverlässigkeit dieser Dienste zu gewährleisten. Es ist ein Modul eines breiter angelegten von Deutschland gestützten Programms für den Gesundheitssektor, das auch Maßnahmen der finanziellen Zusammenarbeit umfasst, die von der KfW-Entwicklungsbank durchgeführt werden.
Gesundheitsfinanzierung
Mehr als 80 Prozent aller Kenianer arbeiten im informellen Sektor. Eine soziale Krankenversicherung auch für die Beschäftigten im informellen Sektor und ihre Familien zugänglich zu machen, ist daher eine wichtige Strategie, um alle Kenianer für den Krankheitsfall abzusichern. Die Projektmitarbeiter beraten den National Health Insurance Fund (NHIF) auf nationaler Ebene zu politischen Maßnahmen und Strategien für eine bessere finanzielle Absicherung der Beschäftigten im informellen Sektor. Dazu gehört unter anderem auch Beratung zur Gestaltung von Gruppenversicherungsverträgen.
In den vier geförderten Verwaltungsbezirken unterstützt das Projekt die County Health Management Teams (CHMT) und die regionalen Zweigstellen des NHIF dabei, informelle Gruppen wie lokale Landwirtschaftsgenossenschaften und Markthändler zu identifizieren, ihre Mitglieder für die Grundsätze der Krankenversicherung zu sensibilisieren und sie über Gruppenversicherungsverträge in den NHIF aufzunehmen. Außerdem arbeiten die Projektmitarbeiter mit dem NHIF an einer besseren Umsetzung von Versicherungsprozessen wie der Bearbeitung von Leistungsansprüchen, der Verwaltung von Zahlungsflüssen und der Buchführung. Dafür werden an akkreditierten Krankenhäusern in den vier Verwaltungsbezirken die Fähigkeiten der Mitarbeiter gestärkt.
Qualitätsmanagement
Ein Projektziel lautet, dass in Gesundheitseinrichtungen aus landesweit einheitlichen Qualitätsmanagement-Standards Routineprozesse entwickelt werden, die soweit möglich IT-gestützt sind. Das Gesundheitspersonal an 47 Krankenhäusern in den vier Verwaltungsbezirken erhält ein Mentoring zu Qualitätsverbesserungsmaßnahmen. Die Qualität der Gesundheitsdienstleistungen wird regelmäßig über eine webbasierte Version der Checkliste Kenya Quality Model of Health (KQMH) bewertet.
Das Projekt unterstützt die Einrichtung von Qualitätsmanagementstrukturen in den Verwaltungen und an 47 Krankenhäusern der vier Bezirke sowie am Kenyatta National Hospital in Nairobi. Weiterhin werden die Fähigkeiten der medizinischen Fachkräfte und CHMTs gestärkt, Daten aus dem District Health Information System für Gesundheitssektorplanung und Budgetprozesse zu analysieren und zu nutzen.
Governance des Gesundheitssektors
Seit 2013 wird die Zuständigkeit für die Bereitstellung von Gesundheitsdiensten auf die Bezirksebene übertragen. Dadurch können die Bedürfnisse der Menschen vor Ort besser berücksichtigt werden. In Zusammenarbeit mit den Bezirksverwaltungen in Kisumu, Kwale, Siaya und Vihiga wirkt das Projekt auf eine Stärkung des Managements und der Governance im Gesundheitssektor hin. Die CHMTs werden bei der Ausarbeitung und Umsetzung jährlicher Planungsprozesse beraten, die landesweit festgelegten Richtlinien entsprechen. Außerdem werden sie bei der Einführung von Instrumenten unterstützt, welche die Öffentlichkeitsbeteiligung, Transparenz und Rechenschaftspflicht im Gesundheitssektor steigern, wie Service-Chartas, Beschwerdemechanismen und Befragungen zur Mitarbeiter- und Patientenzufriedenheit. Zur Verbreitung von Good Practices erfolgt die Dokumentation und Weitergabe von Erfahrungen in den vier Verwaltungsbezirken und darüber hinaus.