Ausgangssituation
In den letzten Jahren sind in Kambodscha, Laos, Myanmar und Vietnam vermehrt Landtitel und Konzessionen an inländische und ausländische Investoren vergeben worden. Gleichzeitig mussten viele Kleinbauern ihr Land und ihre Landnutzungsrechte aufgeben, ohne dafür eine angemessene Entschädigung zu erhalten. Vor allem Randgruppen wie ethnische Minderheiten sind von diesen Entwicklungen betroffen. Neben dem Verlust von Land, der Zwangsumsiedelung oder -migration bedeutet dies den Verlust der Lebensgrundlage. Armut und Mangelernährung sind die Folge.
Ziel
Kleinbauern in Kambodscha, Laos, Myanmar und Vietnam, insbesondere Angehörige ethnischer Minderheiten, sind in der Lage, sich angemessenen und gerechten Zugang zu landwirtschaftlicher Fläche, Wäldern und Fischereigründen zu verschaffen.
Vorgehensweise
Das Programm der GIZ stellt den deutschen Beitrag zu einem umfangreicheren Vorhaben dar, dem von der Schweizer Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit des Bundes (DEZA) entwickelten und koordinierten „Mekong Region Land Governance Programme" (MRLG). Das Gesamtvorhaben befasst sich mit den Problematiken des Zugangs zu Land. Es zielt darauf ab, die Situation der Menschen zu verbessern, die überwiegend als Kleinbauern in den ländlichen Gebieten dieser vier Länder leben. Davon ist die GIZ in drei Ländern aktiv, in Myanmar beteiligt sie sich nicht an dem Vorhaben. Die Aktivitäten im Programm sind in erster Linie auf die Interessen ethnischer Minderheiten und Frauen ausgerichtet.
Die DEZA verfolgt den Ansatz, Reformakteure aus allen vier Ländern als intermediäre Zielgruppe anzusprechen, die sich aus Einzelpersonen und Organisationen zusammensetzt, die gewillt und aufgrund ihrer Erfahrung, ihres Mandats und ihres Status in der Lage sind, Veränderungsprozesse zu initiieren. Dazu gehören nationale und internationale NGO, Regierungseinrichtungen auf nationaler und subnationaler Ebene, Parlamentarier, Zusammenschlüsse und Organisationen, Forschungsinstitute und Universitäten, Vertreter des Privatsektors und der Medien und andere einflussreiche Personen.
Die Strategie bedingt einen mehrdimensionalen Ansatz. Es wird erwartet, dass diese Schlüsselindividuen und Organisationen wichtige Veränderungsprozesse auslösen können. Durch einen sektor- und grenzübergreifenden Austausch wird die Entwicklung eines gemeinsamen Verständnisses von innovativen und sinnvollen Regelwerken für die Landverwaltung und deren Umsetzung unterstützt. Durch die Schaffung entsprechender Multi-Stakeholder-Netzwerke werden gemeinsames Lernen und der Dialog begünstigt.
Zudem fördert das Programm an den Reformen beteiligte Akteure durch die Finanzierung von Pilotmaßnahmen und Studien zur Identifizierung von nachahmenswerten Beispielen, um sie in ihren Bemühungen um Veränderung zu unterstützen. Die GIZ ist an einem so genannten Quick Disbursement Fund sowie an einem Innovationsfonds beteiligt, die interessierten Akteuren offen stehen.