Bezeichnung: Programm Ziviler Friedensdienst
Zuwendungsgeber: Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ)
Land: globales Programm, tätig in Afghanistan, Äthiopien, Burundi, Bolivien, Guatemala, Kenia, Kambodscha, Libanon, Niger/Burkina Faso/Benin, Nepal, Peru, Philippinen, Palästinensische Gebiete, Ruanda, Uganda, Simbabwe
Gesamtlaufzeit: seit 1999 mit aktueller Bewilligung bis Dezember 2019
Ausgangssituation:
Krieg und Gewalt bestimmen das Leben von Millionen Menschen. Vor allem innergesellschaftliche Gewaltkonflikte – Bürgerkriege, Kämpfe um Ressourcen oder Auseinandersetzungen infolge Staatszerfalls – verursachen großen physischen wie psychischen Schaden. Mit Mitteln staatlicher Gewalt allein können diese Konflikte nicht überwunden werden. Zivilgesellschaftliche Akteure können entscheidende Beiträge zur Konflikttransformation leisten, die Regierungen nicht erbringen können.
Ziel:
Staatliche und zivilgesellschaftliche Akteure in den Partnerländern fördern gemeinsam die gewaltfreie Bearbeitung von Konflikten und tragen dazu bei, gesellschaftliche Veränderungen auf Grundlage der Menschenrechte zu gestalten. Dadurch wird Gewalt verhindert, beendet oder zumindest vermindert.
Vorgehensweise:
Der Zivile Friedensdienst (ZFD) ist ein staatlich-zivilgesellschaftliches Gemeinschaftswerk. Acht zivilgesellschaftliche und kirchliche Träger sowie die staatliche Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH nutzen ihre unterschiedlichen Zugänge und Ressourcen zum gemeinsamen Engagement für den Frieden.
Der ZFD entsendet Fachkräfte in Krisen- und Konfliktregionen. Dort arbeiten sie mit lokalen, vorwiegend zivilgesellschaftlichen, teils staatlichen Partnern zusammen. Sie agieren möglichst unabhängig und allparteilich. Als Außenstehende bringen sie andere Blickwinkel und neue Sichtweisen ein, die helfen, Friedensprozesse wirksam anzustoßen und zu begleiten. Im Zentrum der Arbeit stehen Veränderungen von Einstellungen, Verhalten und Beziehungen, die, so die Wirkungsannahme, positiven Einfluss auf Strukturen und Institutionen sowie die Konfliktkultur einer Gesellschaft ausüben.
ZFD-Fachkräfte unterstützen Organisationen bei der Vermittlung in Konflikten, beraten und schulen für den Umgang mit traumatisierten Gewaltopfern oder zur Entwicklung friedensfördernder Strategien. Sie bilden lokale Akteure in ziviler Konfliktbearbeitung aus, unterstützen Partner dabei, Anliegen benachteiligter Gruppen an die Öffentlichkeit zu bringen oder den Abbau von Feindbildern zu fördern.
Wirkungen: (kann bei gerade begonnenen Projekten zunächst entfallen)
Der ZFD fördert insbesondere die Rolle der Zivilgesellschaft bei der zivilen Konfliktbearbeitung und der Friedensförderung. Er stärkt Artikulations- und Handlungsfähigkeit und unterstützt Dialog und Kooperation mit anderen Akteuren. Indem er die verschiedenen Akteure miteinander in Dialog bringt und vernetzt, übernimmt der ZFD der GIZ eine Brückenfunktion zwischen Staat und Zivilgesellschaft – denn Friedensprozesse sind nur dann erfolgreich, wenn sie von Staat und Zivilgesellschaft gemeinsam getragen werden.
Der ZFD ist auch außerhalb der Hauptstädte präsent. So hilft er, Beiträge zur Frühwarnung und -reaktion zu leisten, Ursachen von Konflikt und Gewalt zu überwinden, Fähigkeiten zum gewaltfreien Umgang mit Konflikten zu verbessern, Achtung der Menschenrechte, politische Teilhabe und Aushandlung von Interessen zu gewährleisten.