Innovative neue Solarflächen erschließen

Projektkurzbeschreibung

Bezeichnung: Innovative Neue Solarflächen
Auftraggeber: Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ)
Land: Indien
Gesamtlaufzeit: 2021 bis 2024

Vertikale Agri-PV-Anlage in Donaueschingen. Foto: GIZ

Ausgangssituation

Die Regierung Indiens hat sich das ehrgeizige Ziel gesetzt, bis 2070 CO2-Neutralität zu erreichen. Damit das gelingt, benötigt Indien eine geschätzte Solarleistung von 1.689 Gigawatt (GW) bis 2050 und von 5.630 GW bis 2070. Hierfür sind jedoch zwei große Herausforderungen zu bewältigen.

  • Derzeit werden in Indien für die solare Photovoltaik (PV) vor allem Freiflächen- und Aufdachanlagen eingesetzt. Diese konventionellen Methoden zur Nutzung der Sonnenenergie sind mit hohem Flächenverbrauch verbunden und können nur ein Teil der Lösung sein.
  • Zudem konkurriert die Flächennutzung zur Energieerzeugung zunehmend mit anderen gesellschaftlichen oder wirtschaftlichen Nutzungen, die sich direkt auf natürliche Lebensräume und Ökosysteme auswirken. Es wächst die Sorge über die Knappheit nutzbarer Flächen, die für Solarprojekte bereitgestellt werden.

Daher müssen neue innovative Technologielösungen für Solar-PV-Projekte in Indien erkundet werden.

Ziel

Indien verbessert die ordnungsrechtlichen, die technologischen und die Verteilungsbedingungen mit Blick auf den Flächenbedarf für den Ausbau einer klimafreundlichen Solarstromerzeugung.

Eine Agri-PV-Anlage in Althegnenberg. Foto: GIZ

Vorgehensweise

Um die Zielvorgabe von 450 GW bis 2030 zu erreichen, setzt das Vorhaben in den folgenden Bereichen an:

  • Zusammen mit dem Ministerium für neue und erneuerbare Energien (MNRE) wurden sieben neue und innovative Solar-PV-Anwendungen (NISA) für die weitere Verbreitung vorausgewählt. Zur Erschließung ihres Potenzials in ganz Indien wurde ein GIS-basierter Online-Atlas (Solar Technology Application Atlas of India – STAAI) entwickelt.
  • Das MNRE hat zur Einreichung von Bewerbungen für NISA-Pilotdemonstrationen aufgerufen. Drei der 83 eingegangenen Angebote wurden für eine Pilotdurchführung ausgewählt, darunter die Installation vertikaler bifazialer Paneele, die Installation gebäudeintegrierter Solarsysteme und die Produktion von grünem Wasserstoff.
  • Mit der Maßnahme „Erneuerbare-Energien-Städte“ unterstützt das Projektteam der GIZ zudem vier Städte auf ihrem Weg zu einer zu 100 Prozent aus erneuerbaren Energien (EE) gespeisten Stromversorgung. Die GIZ bietet auch Beratung und Unterstützung an, um neue und innovative Solar-PV-Anwendungen in bereits ausgewiesenen und künftigen EE-Städten zu fördern.

Stand: März 2023

Eine Lärmschutzwand mit integrierter PV an einem Autobahnabschnitt. Foto: GIZ