Ausgangssituation
In der Region der Westafrikanischen Wirtschaftsgemeinschaft (ECOWAS) leiden etwa 23 Millionen Menschen an Unterernährung. Das hohe Bevölkerungswachstum, der Klimawandel und die rasante Urbanisierung tragen dazu bei, dass die landwirtschaftliche Produktion nicht mit der steigenden Nachfrage nach Lebensmitteln mithalten kann. In der Konsequenz nehmen die Lebensmittelknappheit und der Anteil von Importen zu. Dabei haben die Corona-Pandemie und der Krieg in der Ukraine gezeigt, mit welchen Risiken die Abhängigkeit vom Weltmarkt verbunden ist.
Eine engere regionale Vernetzung und mehr Handel innerhalb der ECOWAS-Region könnte zur Lösung dieses Problems beitragen und gleichzeitig die Produktivtat der Landwirtschaft steigern. Aktuell spielt Agrarhandel innerhalb Westafrikas jedoch eine geringe Rolle. Nur zwölf Prozent der Agrarexporte gehen an andere ECOWAS-Staaten.
Neben unzureichender Infrastruktur sind Hürden an Grenzübergängen der Hauptgrund für das geringe Handelsvolumen zwischen Nachbarländern. In der ECOWAS-Region gibt es in der Praxis keine harmonisierte Handelspolitik, sondern oft hohe Zölle und unterschiedliche Gesetzgebungen. Hinzu kommen lange Wartezeiten und Korruption an Grenzübergängen, die besonders Frauen benachteiligt.
Aufgrund dieser Hürden findet ein Großteil des grenzübergreifenden Agrarhandelns in der Region im Graubereich statt – und kann in Statistiken und von der Politik schwer berücksichtigt werden.
Ziel
Die Rahmenbedingungen für grenzüberschreitenden Agrarhandel in der ECOWAS-Region sind verbessert.