Maßnahmen unterstützen, die Abfall in Energie umwandeln

Abfallentsorgung mit positiver Wirkung / Abfall zu (positiver) Energie

+ Alle Anzeigen
  • Auftraggeber

    Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ)

  • Kofinanzierer

    Europäische Union (EU)

  • Land
  • Politische Träger

    Mehrere

  • Gesamtlaufzeit

    2015 bis 2025

  • Produkte und Fachexpertise

    Klima, Umwelt, Management natürlicher Ressourcen

Ausgangssituation

Die syrische Flüchtlingskrise stellt Jordanien vor eine große Herausforderung. Mehr als 660.000 der rund zehn Millionen Einwohner*innen sind registrierte syrische Flüchtlinge. Nach inoffiziellen Schätzungen liegt die Zahl jedoch wesentlich höher. Rund 80 Prozent dieser Flüchtlinge leben in Städten und Gemeinden, die meisten sind seit 2015 im Land. In der Folge ist auch die Abfallmenge erheblich gestiegen, wilde Ablagerungen nehmen weiter zu. Das jordanische Abfallmanagement war schon vor der Krise unzulänglich, und mit dem Bevölkerungswachstum hat sich die Lage noch verschlimmert. Diese Missstände führen auch zu Konflikten zwischen der lokalen Bevölkerung und den zugezogenen syrischen Flüchtlingen.

Ziel

Spannungen zwischen der jordanischen Bevölkerung und syrischen Flüchtlingen werden durch gemeinsame Projekte, die auch die Abfallproblematik des Landes angehen, abgebaut.

gizIMAGE-men-sitting-together

Vorgehensweise

Das Vorhaben geht die jordanische Abfallproblematik mit einer Reihe von Maßnahmen an, darunter

  • die Einführung eines effizienteren Abfallmanagements und die Schaffung von Beschäftigungsmöglichkeiten im Abfallsektor. Jordanische und syrische Arbeitskräfte sammeln Müll, trennen wiederverwertbare Materialien und bereiten sie für den Verkauf vor. Dies bringt lokale Gemeinden und Geflüchtete einander näher, verbessert die Hygienesituation und verhindert die Ausbreitung von Krankheiten. Außerdem entlastet die Sammlung von Wertstoffen überlastete Deponien;
  • die Einrichtung von Dialogplattformen und Sensibilisierungsveranstaltungen, über die sich verschiedene Gemeindegruppen über Abfall und Umwelt austauschen können, was die friedliche Koexistenz in den Gemeinden fördert;
  • der Bau einer Biogasanlage im Lager Za'atari, über die Klärschlamm umweltfreundlich und kostengünstig entsorgt werden kann;
  • die Unterstützung informeller Müllsammler*innen, die unter schlechten Arbeitsbedingungen leiden, durch Informationen zu Gesundheit und Sicherheit am Arbeitsplatz;
  • die Aufklärung der Bevölkerung über Recycling und Umweltschutz im Rahmen einer Informations- und Sensibilisierungskampagne, um Verhalten zu ändern und mehr Umweltbewusstsein zu entwickeln.

Erfolgreiche Maßnahmen aus Pilotprojekten werden auf ganz Jordanien ausgeweitet. Die Kooperation zwischen deutschen und jordanischen Universitäten verbessert auch die akademische Kompetenz in Fragen des Abfallmanagements.

Stand: Juli 2023