Einkommensverbesserung von Kleinbauern durch Entwicklung und Vermarktung ihrer Fruchtwaren

Programmkurzbeschreibung

Bezeichnung: Einkommensverbesserung von Kleinbauern durch Entwicklung und Vermarktung ihrer Fruchtwaren zu industriellen Fertigprodukten
Auftraggeber: Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ)
Land: Ecuador
Politischer Träger: ETHIQUABLE
Gesamtlaufzeit: 2009 bis 2011

Ausgangssituation

In Ecuador leben fast 60 Prozent der Landbevölkerung in Armut, mehr als 30 Prozent in extremer Armut (Quelle: Ecuadorianisches Statistikinstitut INEC, Dezember 2008). Um kurzfristig ihre Lebensgrundlage zu sichern, bewirtschaften die Kleinbauern ihre Felder hauptsächlich konventionell mit Kunstdünger und Pflanzenschutzmitteln. Es fehlen alternative, ökonomisch rentable und ökologisch angepasste Produktions-, Verarbeitungs- und Vermarktungssysteme, die nicht nur zur Erhaltung der Biodiversität, sondern auch zur Verbesserung der Lebensbedingungen der Bevölkerung beitragen.

ETHIQUABLE ist eine französische Genossenschaft, die Nahrungsmittel im fairen Handel aus Lateinamerika, Asien und Afrika nach Europa importiert. Seit 2004 kauft ETHIQUABLE Früchte, Zucker und Kaffee in Ecuador. Das Unternehmen will in Ecuador mindestens drei neue Produkte, insbesondere Kompott aus exotischen Früchten, entwickeln und vermarkten.

Zulieferer dieser Früchte sollen Kleinbauernorganisationen werden, die rund um Naturschutzgebiete angesiedelt sind und ihre Produkte bereits in der Region verkaufen. Insgesamt beteiligen sich 700 Familien, davon 200 indigener Herkunft.

Ziel

Durch Produktion, Verarbeitung und Vermarktung von Fruchtkompott werden die Einkommen der beteiligten Kleinbauern verbessert.

Vorgehensweise

Das Vorhaben „Nachhaltiges Management natürlicher Ressourcen“ (GESOREN) ist mit der französischen Genossenschaft ETHIQUABLE eine Entwicklungspartnerschaft (Public Private Partnership – PPP) eingegangen.

Im Rahmen der Maßnahme sollen die Früchte im Land verarbeitet werden: einerseits um den Gewinn für die lokalen Produzenten zu erhöhen und andererseits um negative Auswirkungen auf die Umwelt, beispielsweise durch den Energieverbrauch für Transport, Lagerung und Kühlung, möglichst gering zu halten. Ein Betrieb in Ambato ist als Untervertragsnehmer der Produzentenorganisationen und für die Verarbeitung der Früchte vorgesehen. Er besitzt Anlagen und Ausrüstung, die für sachgerechte, hochwertige Verarbeitung, Verpackung und Lagerung der Endprodukte notwendig sind.

Die Partner werden bei der Rezeptentwicklung zur Mischung der Früchte, zur Einhaltung von Gesundheitsvorschriften, aber auch bei Marktanalysen und anderen Fragen beraten.

Die Kleinbauernorganisationen erhalten technische und methodische Unterstützung bei der Verbesserung der Anbau- und Ernteabläufe, um eine Stabilisierung ihrer Produktionsvolumen zu erreichen. Durch Fortbildung und Beratung in der Organisationsentwicklung sollen die Strukturen der Partner gestärkt werden. Durch die Verbesserung und Einhaltung der Qualität ihrer Produkte sollen Fairtrade- und/oder Biozertifizierungsstandards eingehalten werden. Nachhaltigkeit des Geschäftsmodells sowie der Einkommenssteigerung der beteiligten Bauern werden so langfristig abgesichert. Durch die Einführung einer alternativen, ökonomisch rentablen und gleichzeitig umweltfreundlichen Produktionsweise werden Einkommensverbesserungen bei den Kleinbauern erzielt. Gleichzeitig wird der Druck auf die natürlichen Ressourcen verringert und ein Beitrag zur Erhaltung der Biodiversität geleistet.