Ausgangssituation
Der Libanon durchlebt eine schwere politische, gesellschaftliche und wirtschaftliche Krise. Etwa drei Viertel der Bevölkerung leben in Armut. Einkommen und Jobmöglichkeiten sinken seit 2019 rapide. Da die Situation bereits lange besteht, kann vor allem die ärmere Bevölkerung diese nicht bewältigen.
Zudem dauert die humanitäre Krise an: Gemessen an der Zahl der Einwohner*innen hat der Libanon weltweit am meisten Geflüchtete aufgenommen, besonders aus Syrien. Wegen der schwachen Wirtschaft gibt es kaum Geld für öffentliche Leistungen und Unterstützung für schutzbedürftige Haushalte. Spannungen zwischen Menschen auf der Flucht und Mitgliedern der aufnehmenden Gemeinden nehmen daher zu. Junge Erwachsene, Geflüchtete, Frauen sowie Menschen mit Behinderung sind besonders stark betroffen.
Ziel
Die wirtschaftliche Situation von Geflüchteten und Bewohner*innen aufnehmender Gemeinden ist verbessert und sie sind zunehmend in der Lage, mit der Krise umzugehen.
Vorgehensweise
Das Vorhaben schafft befristete Beschäftigungsmöglichkeiten (Cash for Work, CfW) im Nordlibanon und der Region Akkar. Begünstigte arbeiten für 40 Tage und erhalten dafür Trainings und ein Einkommen. Das Vorhaben richtet sich an den Bedarfen von Frauen und Menschen mit Behinderung aus.
Die Arbeitenden verbessern die örtliche Infrastruktur, zum Beispiel indem sie öffentliche Plätze verschönern und instand setzen. Lokale Planungs- und Steuerungskomitees begleiten diese Arbeit. In ihnen sind Mitglieder der Gemeindeverwaltungen, zivilgesellschaftlicher Organisationen und der Bevölkerung vertreten.
Parallel bereiten weitere Teilnehmende in Gemeindeküchen Mahlzeiten für bedürftige Haushalte zu. Auch gibt es Aktivitäten zu handwerklichen Tätigkeiten wie Nähen.
Durch diese Arbeiten trägt das Vorhaben dazu bei, die Lebenssituation in den Gemeinden zu verbessern. Gleichzeitig bringen sich die Cash-Worker*innen in ihren Gemeinden ein, fördern ihr Selbstbewusstsein sowie ihre mentale Gesundheit.