Programm zur Modernisierung und Innovation im indischen Mittelstand (MSMEs)

Programmkurzbeschreibung

Bezeichnung: Programm zur Modernisierung und Innovation im indischen Mittelstand (MSMEs)
Auftraggeber: Bundesministerium für Wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ)
Land: Indien
Politischer Träger: Ministry of Micro, Small and Medium Enterprises
Gesamtlaufzeit: 2018 bis 2020

Ausgangssituation

Wirtschaftliches Wachstum steht in Indien ganz vorne auf der politischen Agenda: Bis 2017 soll ein „schnelleres, nachhaltigeres und breitenwirksameres Wachstum“ erreicht werden. Pro Jahr drängen etwa 12 bis 13 Millionen Jugendliche zusätzlich auf den Arbeitsmarkt. Um diese aufzunehmen, müssen bis 2025 120 bis 130 Millionen neue Arbeitsplätze geschaffen werden. Der indische Mittelstand mit seinen kleinsten, kleinen und mittleren Unternehmen (KKMU) soll hierbei die treibende Kraft werden.

Die 44 Millionen Kleinstunternehmen, ebenso wie Hunderttausende von kleinen und mittelständischen Unternehmen (KMU), haben eine enorme wirtschaftliche, soziale und ökologische Wirkung. Allerdings stellen internationaler Wettbewerb und der Druck, mit Ressourcen, wie Energie, Wasser und anderen Rohstoffen effizienter umzugehen und ökologisch nachhaltiger zu produzieren, Herausforderungen dar. Durch technische Modernisierung sowie „grüne“ und breitenwirksame Innovationen kann Indiens Mittelstand neue wirtschaftliche Potenziale erschließen und langfristig seine Wettbewerbsfähigkeit stärken.

Anders als in Deutschland arbeiten mittelständische Unternehmen mit innovativen Ideen oft isoliert. Es bestehen kaum Kooperationen mit Forschungs-, Technologie- oder akademischen Institutionen. Auch werden mittelständische Unternehmen bisher nur schlecht oder unzureichend in wichtigen Bereichen wie Technologietransfer, Ressourceneffizienz oder Nachhaltigkeitsmanagement gefördert. Die indische Regierung hat einige Initiativen ins Leben gerufen, um den Mittelstand zu stärken, allerdings hat sich die Situation bisher nur geringfügig verbessert. Die Kooperation zwischen Industrie, Wissenschaft und staatlichen Stellen ist weiterhin schwach ausgeprägt. Dies beeinträchtigt die Innovationsfähigkeit und Nachhaltigkeit von KKMU (einschließlich Sozialunternehmen und Start-ups). Es besteht bislang kein förderliches Umfeld für Kooperation; Förderinstitutionen fehlt es an wirkungsvollen Methoden, Förderansätzen und Anreizsystemen, um die Zusammenarbeit zu stärken.

Ziel

Ausgewählte mittelständische Unternehmen haben, mit Unterstützung des Vorhabens, ihre Innovationskraft gesteigert, um breitenwirksame und nachhaltige Innovationen zu entwickeln.

Vorgehensweise

Basierend auf der Annahme, dass Innovationen dort entstehen, wo Unternehmen und andere Akteure zusammenarbeiten, ist die Strategie des Vorhabens darauf ausgerichtet, die Zusammenarbeit zwischen Wirtschaft, Politik und Forschung zu stärken. Ziel dieser Zusammenarbeit ist es, neue Technologien, Produkte, Prozesse oder Geschäftsmodelle zu initiieren, einzuführen und zu verbreiten.

Zu diesem Zweck unterstützt das Vorhaben Institutionen der Wirtschaftsförderung, wie zum Beispiel Kammern und Verbände, ein funktionierendes und innovationsförderndes Dienstleistungsangebot für KKMU aufzubauen. Darüber hinaus berät die GIZ zu Methoden und Instrumenten, die dabei helfen, Verbesserungsmöglichkeiten in Betrieben und Lieferketten großer Unternehmen zu identifizieren. Dabei greift das Vorhaben auf internationale und nationale Experten aus dem Innovationsbereich zurück. Die GIZ unterstützt ferner die Erstellung neuer Trainingsmaterialien zum Thema Innovationsmanagement sowie die Etablierung neuer Mechanismen der Gründungsförderung. Ziel ist es, mittelständische Unternehmen zu befähigen, den Ansprüchen internationaler oder deutscher Kunden gerecht zu werden.

Das Ministerium für Mittelstandsförderung wird auf der nationalen Ebene beraten, um neue Förderinstrumente zu entwickeln, die zu mehr Innovation und Modernisierung im Mittelstand beitragen. Die Erfahrungen zur Innovationsförderung werden in den politischen Dialog einfließen, neue Impulse für die Verbesserung von Förderpolitiken und -instrumenten setzen und so zum festen Bestandteil der Wirtschaftsförderung in Indien werden.

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