Berufliche Ausbildung im Bereich Information und Technologie

Projektkurzbeschreibung

Bezeichnung: Berufliche Ausbildung im Bereich Information und Technologie
Auftraggeber: Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ)
Land: Usbekistan
Politischer Träger: Zentrum für Fachschul-, und Berufsbildung (ZfFB) beim Ministerium für Hoch- und Fachschulwesen der Republik Usbekistan (MfHuF)
Gesamtlaufzeit: Mai 2003 bis April 2008

Ausgangssituation

Die Nachfolgestaaten der ehemaligen Sowjetunion erreichen gegenwärtig nicht annähernd das frühere Bildungsniveau. Usbekistan ist keine Ausnahme: Gemessen am Bruttosozialprodukt fielen die Staatsausgaben für den Bildungssektor in den Jahren 1992 bis 2001 von 12 Prozent auf 7 Prozent. Trotz der 1997 verabschiedeten Bildungsreform ist es bislang nicht gelungen, eine arbeitsmarktorientierte Ausbildung zu etablieren. Ihre Inhalte und Konzepte entsprechen nicht den marktwirtschaftlichen Anforderungen der usbekischen Wirtschaft, zumal die geplante Privatisierung noch zu einem weiteren Stellenabbau führen wird.

Besonders fehlt es in Usbekistan an qualifizierten Fachkräften, vor allem in den Bereichen der Informations- und Kommunikationstechnologie. Bereits bestehende Ausbildungsgänge sind durch eine fehlende Kooperation mit der Wirtschaft geprägt. Der gravierende Mangel an Fachkräften steht zudem einem rapiden Anstieg der Personen im erwerbsfähigen Alter gegenüber: Zwischen 1994 und 2001 stieg ihre Zahl von 1,7 Millionen auf 12,6 Millionen an, während die Anzahl der Beschäftigten sich nur um 0,8 Millionen erhöht – es besteht also dringender Handlungsbedarf, vor allem wenn man berücksichtigt, dass circa 43 Prozent der Bevölkerung jünger als 16 Jahre sind. Die usbekische Regierung setzt ihre Hoffnungen daher in einen, durch den expandierenden Dienstleistungssektor hervorgerufenen Beschäftigungseffekt.

Ziel

Das Vorhaben unterstützt den notwendigen Strukturwandel zu einer wettbewerbsorientierten Dienstleistungsgesellschaft. Berufsbilder werden an den Erfordernissen des Arbeitsmarktes ausgerichtet, die internationale Wettwerbfähigkeit der Wachstumsbranchen wird nachhaltig gestärkt. Die so verbesserte Einkommenssituation der Zielgruppen trägt zur Armutsminderung bei.

Alle Maßnahmen wollen zudem wesentlich zum Abbau der Jugendarbeitslosigkeit beitragen. Es wird eine zukunftsorientierte berufliche Qualifizierung vermittelt, die die Jugendlichen in den Arbeitsmarkt integriert. Indirekt wird dies auch der gesellschaftspolitischen Marginalisierung junger Menschen und den daraus resultierenden Probleme entscheidend entgegenwirken.

Vorgehensweise

Auf Regierungsebene wird das dem Ministerium für Hoch- und Fachschulwesen nachgeordnete Zentrum für Fachschulwesen und Berufsbildung bei der Konzipierung und Umsetzung der Berufsbildungsreform im IT-Bereich beraten. Gemeinsam mit allen Beteiligten werden betriebsgestützte Ausbildungsformen zwischen Privatwirtschaft und staatlichen Bildungsträgern entwickelt. Die Betriebe werden an der Festlegung moderner Bildungsstandards beteiligt – bereits 240 Unternehmen konnten bisher für eine Zusammenarbeit gewonnen werden.

An insgesamt 14 Berufskollegs werden in elf Städten Usbekistans neue Berufsbilder vermittelt, die den Anforderungen des Marktes entsprechen. Lehrkräfte werden hier in der Vermittlung moderner Unterrichts- und Lehrmethoden unterwiesen, damit sie zukünftig ihre Wissen und ihre Erfahrung zeitgemäß weitergeben können. Die technische Ausrüstung der Berufskollegs inklusive der Lehr- und Lernmaterialen wird von der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW Entwicklungsbank) finanziert.