Jemens Gesundheitssystem unterstützen
Programmkurzbeschreibung
Bezeichnung: Gesundheitssystemstärkung im Jemen
Auftraggeber: Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ)
Land: Jemen
Gesamtlaufzeit: 2018 bis 2025
Ausgangssituation
Seit dem Ausbruch des Bürgerkriegs im Jahr 2015 ist Jemens Gesundheitssystem zusammengebrochen. Derzeit ist weniger als die Hälfte der Gesundheitseinrichtungen funktionsfähig. Die Bevölkerung hat nur geringes Vertrauen in die Qualität der Dienste und nutzt sie daher kaum.
Die Gesundheitsindikatoren haben sich in den letzten Jahren daher stark verschlechtert. Erschwerend hinzu kommen Ausbrüche epidemischer Krankheiten wie Cholera und COVID-19. Nur durch internationale Unterstützung kann ein Mindestmaß an Gesundheitsversorgung gewährleistet werden, allerdings zersplittert das Gesundheitssystem dadurch zunehmend.
Die deutsche Entwicklungszusammenarbeit unterstützt seit mehr als 20 Jahren das jemenitische Gesundheitssystem und arbeitet mit den Gesundheitsbehörden in den Gouvernoraten zusammen, um Einheitlichkeit und Qualität der Grundversorgung sicherzustellen.
Ziel
Ausgesuchte Krankenhäuser und Basisgesundheitsdienste im Jemen sind zunehmend in der Lage, qualitätsgeprüfte Dienste anzubieten.
Vorgehensweise
Das Projekt unterstützt die Gesundheitsämter der Gouvernorate Sana'a, Al-Mahweet, Hajjah, Ibb und Hadhramaut. Zu diesem Zweck bietet es Schulungen, Material und Ausrüstung sowie finanzielle Zuschüsse für Gesundheitseinrichtungen und Gesundheitsämter.
Ein landesweit anerkanntes Qualitätsverbesserungsprogramm (QIP) bietet Schulungen und Ausrüstung für Gesundheitseinrichtungen. Bisher haben 142 Gesundheitseinrichtungen das Programm erfolgreich abgeschlossen.
Im aktuellen Krieg legt das Projekt einen besonderen Schwerpunkt auf Schulungen zu Grundversorgung, Hygiene und Infektionskontrolle. Außerdem führt es den QIP-Ansatz unter erschwerten Bedingungen durch. So können die Gesundheitseinrichtungen weiterhin die Grundversorgung gewährleisten. Die COVID-19-Pandemie wird im Rahmen der Qualitätssicherung besonders berücksichtigt.
Das Projekt ist Mitglied der Gesundheitsgruppentreffen des Amtes der Vereinten Nationen für die Koordinierung humanitärer Angelegenheiten (OCHA) und arbeitet mit lokalen Nichtregierungsorganisationen, der Akkon-Hochschule Berlin und dem Deutsch-Jemenitischen Ärzteverein (Diaspora) zusammen.
Stand: September 2022