Ausgangssituation
Seit Ende des Bürgerkriegs im Jahr 2009 haben sich die wechselnden Regierungen Sri Lankas in unterschiedlicher Weise um den Versöhnungsprozess bemüht. Die sri-lankische Untersuchungskommission „Lessons Learnt and Reconciliation Commission“ (LLRC) erarbeitete 2011 erste Empfehlungen wie neben der Aufarbeitung der Vergangenheit auch die grundlegenden Ursachen des langjährigen Konflikts angegangen werden können. Dass die im Januar 2015 gewählte Regierung eine Resolution des Menschenrechtsrats der Vereinten Nationen unterstützte, verlieh der Versöhnungspolitik einen neuen Schub.
So berief die Regierung 2016 eine Arbeitsgruppe zu Versöhnungsmechanismen (Consultation Task Force on Reconciliation Mechanisms, CTF) ein, um im Rahmen landesweiter Konsultationen die Ansichten der sri-lankischen Bevölkerung zu verschiedenen Versöhnungsmechanismen und -prozessen einzuholen. Der Abschlussbericht dieser Arbeitsgruppe sowie die Verabschiedung einer Nationalen Strategie für Versöhnung und Koexistenz im Jahr 2018 zeigten Erfolg: Die Regierung richtete ein Büro für vermisste Personen ein und bereitete ein neues Büro für Reparationszahlungen vor. Maßgeblicher Wegbereiter für diese Initiativen war das bereits 2015 etablierte „Office of National Unity and Reconciliation“ (ONUR) unter Leitung der ehemaligen Präsidentin Chandrika Kumaratunga.
Die im November 2019 neugewählte Regierung unter Präsident Gotabaya Rajapaksa und seinem Bruder, Premierminister Mahinda Rajapaksa, hat zwar eine kritische Revision der bisherigen Versöhnungspolitik angekündigt. Ob dies zu neuen politischen Prioritäten und praktischen Initiativen führen wird, bleibt bis zu den Parlamentswahlen 2020 abzuwarten.
Das vom Auswärtigen Amt und der Europäischen Union gemeinsam finanzierte Versöhnungsprogramm knüpft an die politischen und institutionellen Initiativen an und unterstützt die sri-lankische Regierung und Zivilgesellschaft bei ihrem Bemühen, nachhaltigen Frieden zu gewährleisten.
Ziel
Der Versöhnungsprozess in Sri Lanka ist gestärkt. Staatliche und nichtstaatliche Organisationen in Sri Lanka befassen sich gemeinsam mit den wichtigsten Aspekten des Versöhnungsprozesses.