Thai-Deutsches Klimaschutzprogramm

Programmkurzbeschreibung

Bezeichnung: Thai-Deutsches Klimaschutzprogramm
Auftraggeber: Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit (BMU)
Politischer Träger: Ministry of Natural Resources and Environment (MNRE)
Gesamtlaufzeit: 2009 bis 2011

Ausgangssituation

Die internationalen Statistiken über klimabeeinflussende Emissionen zeigen für Thailand im Verhältnis zum Pro-Kopf-Einkommen hohe Werte. Diese Situation ist vor dem Hintergrund des dramatischen Verlustes von natürlichen CO2 Senken in Thailand als besonders kritisch anzusehen. Im Jahr 2000 rangierte Thailand bei Treibhausgas-Emissionen an 4. Stelle unter den ASEAN-Ländern und weltweit an 31. Stelle. 56 % der Emissionen stammen aus dem Energiesektor, und 24 % aus der Landwirtschaft (2003). Heute hat Bangkok pro Kopf höhere CO2-Emissionen als London. Thailand ist in besonderem Maße vom Klimawandel betroffen. Die Vorhersagen betreffen vor allem den Meeresspiegelanstieg und dessen Folgen für die Metropole Bangkok, für weiträumige, intensiv landwirtschaftlich genutzte Flächen, Küstenerosion und die küstennahe Fischerei. Im Binnenland rechnet man mit einer Zunahme von Hochwasserereignissen und Desertifikationserscheinungen. Thailand erstellte 2005 den ersten Strategieplan für Klimawandel. Dieser wurde mit anderen energie- und klimarelevanten Initiativen und Strategien abgestimmt und bildet nun die Grundlage für die „Nationale Strategie für Management des Klimawandels (2008-2012).

Ziel

Stärkung der Fähigkeit zur Entwicklung und Umsetzung der thailändischen Klimawandelpolitik und Minderung von klimabeeinträchtigenden Emissionen.

Vorgehensweise

Das Programm bündelt drei Einzel-Projekte zusammen und sorgt für eine höhere Effizienz durch Synergien zwischen den Projekten sowie mit anderen nationalen und internationalen Inititativen. Unternehmen, Verbände, Gemeinden und Provinz-Verwaltungen sowie Zivilgruppen werden zudem stark einbezogen.

  • Entwicklung und Umsetzung der Klimawandelpolitik in Thailand: Im Mittelpunkt der Politikberatung stehen die Entwicklung institutioneller und personeller Kapazitäten für die Umsetzung und Vollzug der Klimawandelpolitik, die Verbesserung der Arbeiten im Rahmen internationaler Kooperation, Bewusstseinsbildung und Partizipation.
  • Steigerung der Energie-Effizienz mittelständischer Unternehmen: In ausgewählten emissionsintensiven Industriesektoren werden Aus- und Fortbildungsangebote für die Qualifizierung von Dienstleistungen sowie für die Energieberatung sektorspezifisch verbessert. Die Beratung orientiert sich an den EU Richtlinien „Integrierte Vermeidung und Verminderung der Umweltverschmutzung“ (IVU) und „Beste verfügbare Technik“ (BVT).
  • Umsetzung der Klimaschutzpolitik im naturbezogenen Tourismus: Im Fokus stehen die Entwicklung und Umsetzung von klima-bezogenen Planungs- und Managementinstrumenten, die Förderung der Investitionen in klimaschutzbezogenen Maßnahmen und Steigerung des Durchsetzungsvermögens der Planungs- und Kontrollbehörden durch partizipative gemeinde-basierte Methoden.