Landwirtschaftliche Entwicklung

Programmkurzbeschreibung

Bezeichnung: Programm für landwirtschaftliche Entwicklung
Auftraggeber: Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ)
Land: Burkina Faso
Politischer Träger: Ministerium für Landwirtschaft und Wasserbau (MAAH) – Ministère de l'Agriculture et des Aménagements Hydrauliques (MAAH)
Gesamtlaufzeit: 2004 bis 2019

Reisanbau im Südwesten Burkina Fasos. © GIZ

Ausgangssituation

Die Landwirtschaft ist in Burkina Faso von herausragender ökonomischer und sozialer Bedeutung. Sie beschäftigt 86 Prozent der aktiven Bevölkerung, trägt etwa 30 Prozent zum Bruttoinlandsprodukt und zu gut 60 Prozent zum Einkommen ländlicher Haushalte bei. Die Landwirtschaft ist Grundlage der Ernährungssicherung der Bevölkerung und basiert überwiegend auf kleinen, subsistenzorientierten Familienbetrieben mit einer Anbaufläche von durchschnittlich drei bis höchstens sechs Hektar.

Eine der wichtigsten Herausforderungen ist es, die landwirtschaftliche Produktion in einer unternehmerischen Dynamik zu verankern. Zum einen ist dauerhaft die Ernährungssicherheit der schnell wachsenden Bevölkerung zu gewährleisten; gleichzeitig sind die Voraussetzungen für die Erwirtschaftung ausreichender Einkommen zu schaffen, um den Teufelskreis der Armut zu durchbrechen.

Ziel

Die Ernährungssicherung der Bevölkerung Burkina Fasos hat sich verbessert, ihre Armut hat sich vermindert.

Reisbäuerin bei der Arbeit. © GIZ / Jörg Böthling

Vorgehensweise

Das Programm schult Bauern in guter landwirtschaftlicher Praxis, unterstützt sie dabei, sich besser zu organisieren, landwirtschaftliche Geräte anzuschaffen und schult weiterverarbeitende Betriebe darin, wie sie ihre Wertschöpfung verbessern können. Dabei stehen die Produkte Reis, Gemüse, Sesam und Maniok besonders im Fokus. Ein Schwerpunkt liegt darauf, die landwirtschaftlichen und unternehmerischen Fähigkeiten der Produzenten und Verarbeiter durch gezielte Schulungen zu erhöhen. Die Projektaktivitäten konzentrieren sich vor allem auf die beiden Regionen Osten und Südwesten sowie auf die Provinz Sissili. Die Förderung der Verarbeitung und Vermarktung der landwirtschaftlichen Produktion schließen jedoch auch die nationale Ebene ein.

Das Projekt berät die burkinische Regierung bei der Formulierung förderlicher agrarpolitischer Rahmenbedingungen und verbessert dadurch unter anderem die Grundlagen für verstärkte Investitionen in der Agrar- und Ernährungswirtschaft.

Ein neues Handlungsfeld widmet sich dem Aufbau privater Dienstleistungsanbieter im ländlichen Raum, um Bauern, Verarbeitern und Händlern vor Ort den Zugang zu passenden, lokal angepassten Dienstleistungen zu ermöglichen. Dabei geht es beispielsweise um Anbieter, die landwirtschaftliches Gerät verleihen, Qualitätssaatgut und Dünger liefern oder Beratungsleistungen und Finanzierungen bereitstellen

Wirkungen

Durch die Arbeit des Programms ist die Produktion von Reis zwischen 2010 und 2015 um 15 Prozent gestiegen. Die Einkommenssituation der kleinbäuerlichen Haushalte hat sich verbessert und der Anteil der Familien, denen genügend Getreide pro Jahr zur Verfügung steht, ist gestiegen. Über die Hälfte der begünstigten Reisproduzenten sind Frauen und der Anteil verarbeitender Frauen nimmt zu.

Der Export von Sesam konnte von 20.000 Tonnen im Jahr 2008 auf 171.600 Tonnen im Jahr 2015 gesteigert werden. Burkina Faso ist inzwischen zweitgrößter Exporteur von Sesam in Afrika.

Verarbeitung von Sesam. © GIZ / Jörg Böthling

Bis 2016 wurden bereits rund 4.000 Arbeitsplätze in der Verarbeitung und Vermarktung der Agrarerzeugnisse neu geschaffen. Kleinste, kleine und mittlere Unternehmen der Agrar- und Ernährungswirtschaft haben ihr Management, ihre technischen Fähigkeiten und den Zugang zu Finanzierungen verbessert.

Private und staatliche Akteure sind jetzt besser in der Lage, agrarpolitische Reformen auf ihrer Arbeitsebene umzusetzen. Es besteht ein systematischer Dialog zwischen dem Privatsektor und der Politik über die Umsetzung notwendiger Reformmaßnahmen.

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