Stabilisierung der Lebensgrundlagen der ortsansässigen Bevölkerung und Stärkung friedlicher Konfliktbearbeitung um das Flüchtlingslager Dadaab

Projektkurzbeschreibung

Bezeichnung: Stabilisierung der Lebensgrundlagen der ortsansässigen Bevölkerung und Stärkung friedlicher Konfliktbearbeitung um das Flüchtlingslager Dadaab, Kenia (ENÜH-Vorhaben)
Auftraggeber: Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ)
Land: Kenia
Politischer Träger: Ministry of State for Special Programs
Gesamtlaufzeit: 2011 bis 2014

Kenia. Herstellung energiesparender Öfen, GIZ ENÜH, Dadaab. © GIZ

Ausgangssituation

Die Region Dadaab im Nordosten Kenias ist seit Beginn der 1990er-Jahre Standort des größten Flüchtlingslagers der Welt. Zunehmende Dürreperioden in der Region und eine weiterhin instabile Sicherheitslage in Somalia haben zu einer humanitären Notlage und somit zu einem kontinuierlichen Anwachsen des Flüchtlingslagers geführt. Ursprünglich konzipiert für 90.000 Flüchtlinge, sind dort mittlerweile mehr als 450.000 Personen registriert. Der Komplex beeinflusst das Umland in einem Radius von 50 Kilometern rund um die Stadt Dadaab.

Auch die Lebensbedingungen der ursprünglich in diesem Gebiet ansässigen Bevölkerung sind durch die kontinuierlichen Dürreperioden und eine anhaltende Ernährungsunsicherheit gefährdet. Die Bevölkerung empfindet die wachsende Anzahl von Flüchtlingen daher als bedrohlich und nimmt die Hilfsmaßnahmen der internationalen und nationalen Organisationen, die überwiegend den Flüchtlingen gelten, als ungerecht und einseitig wahr. In der Folge sind die Beziehungen zwischen der ortsansässigen Bevölkerung in Dadaab und den Flüchtlingen äußerst angespannt.

Ziel

Die Lebensgrundlagen der ortsansässigen Bevölkerung im Umfeld des Flüchtlingslagers Dadaab sind verbessert und Ansätze friedlicher Konfliktbearbeitung sind eingeführt.

Vorgehensweise

Das Vorhaben soll durch schnell sichtbare Maßnahmen Vertrauen bei der lokal ansässigen Bevölkerung schaffen und ihre Wirtschaftskraft stärken.

Neben der Überwindung der akuten Notlage steht dabei der Abbau von Spannungen zwischen den Flüchtlingen und der lokalen Bevölkerung im Mittelpunkt. Gleichzeitig wird die Leistungsfähigkeit der kommunalen Verwaltung gestärkt. Besonders berücksichtigt werden dabei krisenpräventive und friedensfördernde Ansätze.

Das Programm umfasst insgesamt vier Komponenten:

  1. Aufbau und Wiederherstellung der wirtschaftlichen und sozialen Infrastruktur durch Food- und Cash-for-Work-Initiativen
  2. Produktionsverbesserung und Diversifizierung der Land-/Viehwirtschaft
  3. Verbesserung der Einkommensmöglichkeiten aus landwirtschaftlichen und außerlandwirtschaftlichen Aktivitäten
  4. Stärkung von Kompetenzen der Dialogfähigkeit und der gewaltfreien Konfliktbewältigung

Das Vorhaben berät, organisiert Aus- und Fortbildungsmaßnahmen, verteilt Sachgüter und stellt örtliche Zuschüsse bereit.

Eine enge Zusammenarbeit besteht mit dem BMZ-Vorhaben „Unterstützung von Flüchtlingen und einheimischer Bevölkerung in Kenia“. Bei der Umsetzung von Aktivitäten können Synergien genutzt werden.

Kenia. Herstellung von Baumsetzlingen in der GIZ-Baumschule im Flüchtlingslager Kakuma (Juni 2012). © GIZ

Wirkung – Was bisher erreicht wurde

Seit Beginn des Vorhabens im September 2011 konnte vor allem die Teilnahme der Bevölkerung an Planungs- und Entscheidungsprozessen gestärkt werden. Erste Maßnahmen zur Sanierung der Infrastruktur und zur Förderung der Landwirtschaft wurden durchgeführt.