Förderung der ländlichen Elektrifizierung durch erneuerbare Energien

Projektkurzbeschreibung

Bezeichnung: Förderung der ländlichen Elektrifizierung durch erneuerbare Energien
Auftraggeber: Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ)
Land: Madagaskar
Politischer Träger: Agentur zur Förderung der ländlichen Elektrifizierung (Agence de Développement de l’Électrification Rurale – ADER)
Gesamtlaufzeit: 2009 bis 2012

Madagaskar. Wasserfall in Mangamila, wo vor kurzem eine Kleinwasserkraftanlage aufgestellt wurde. © GIZ

Ausgangssituation

Gegenwärtig haben weniger als fünf Prozent der ländlichen Bevölkerung Madagaskars Zugang zu Strom. Ein Großteil von ihnen ist zur Deckung des täglichen Energiebedarfs abhängig von Petroleum, Kerzen, Batterien, dieselbetriebenen Generatoren und Feuerholz. Der mangelhafte Zugang zu Strom ist ein wesentliches Hindernis für die ländliche Entwicklung.

Madagaskar verfügt über großes Potenzial an erneuerbaren Energiequellen, insbesondere an Wasserkraft. Die Förderung der dezentralen Energieversorgung auf der Basis von erneuerbaren Energiequellen hat daher Priorität für die Regierung Madagaskars.

Ziel

Die Fähigkeit der Agentur zur Förderung der ländlichen Elektrifizierung (Agence de Développement de l’Électrification Rurale – ADER) und anderer staatlicher Stellen, Forschungsinstitutionen, privater Investoren und Projektentwickler ist verbessert, Projekte zur ländlichen Elektrifizierung durch erneuerbare Energien zu ermitteln, zu planen und umzusetzen.

Vorgehensweise

Das Projekt will den Zugang zu Strom aus erneuerbaren Energiequellen im ländlichen Raum sowie die Förderung der produktiven Nutzung dieses Stroms verbessern, um die Abhängigkeit von fossilen Energieträgern zu vermindern. Durchführende Organisation ist die Agentur zur Förderung der ländlichen Elektrifizierung (Agence de Développement de l’Électrification Rurale – ADER).

Das Vorhaben umfasst drei Komponenten:

  • Institutionelle Stärkung von ADER
  • Verbesserung der regionalen Energieplanung
  • Förderung des Privatsektors und der Umsetzung von Projekten

Wirkung – Was bisher erreicht wurde

Die Planung von Projekten zur ländlichen Elektrifizierung hat das Projekt durch die Einführung der Software GEOSIM und vor allem das Einpflegen von Informationen unterstützt. Die Anforderungen für die Erstellung von Machbarkeitsstudien für Kleinwasserkraftstandorte wurden standardisiert. In Zusammenarbeit mit lokalen Dienstleistern wurden auf dieser Grundlage bisher acht Studien erstellt.

Für die Betreiber von Kleinwasserkraftprojekten wurde eine Vielzahl von Fortbildungen durchgeführt:

  • Erkundung von potenziellen Standorten und Erstellung von acht technischen Machbarkeitsstudien 2009 und fünfzehn Studien im Jahr 2010
  • Erstellung langfristiger Finanzierungspläne für neue Projekte und Einführung von Buchführungssystemen, die den Anforderungen der finanzierenden Banken genügen
  • Bauaufsicht und Baukontrolle bei der Errichtung von Kleinwasserkraftwerken

In Tsarasaotra wurde die Netzerweiterung eines Kleinwasserkraftwerks umgesetzt. Sie sichert der Kommune mit 4.300 Einwohnern Zugang zu Strom aus nachhaltiger Versorgung durch erneuerbare Energien.

In einer Zusammenarbeit zwischen dem Privatsektor (lokalen Betreibern, Investoren) und dem Staat (Agentur zur ländlichen Elektrifizierung, Kommunen) werden gegenwärtig zwei Kleinwasserkraftwerke im ländlichen Raum Madagaskars geplant und gebaut. Sie ermöglichen ab 2013 drei weiteren Kommunen die nachhaltige Versorgung mit Strom aus erneuerbaren Energien. Eines dieser Projekte wird die bestehende Versorgung durch Dieselgeneratoren ersetzen und so zusätzlich den Ausstoß von CO2 verringern.