Umweltmanagement- und Umweltschutzprogramm (PGPE)

Programmkurzbeschreibung

Bezeichnung: Umweltprogramm Marokko (PGPE)
Auftraggeber: Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ)
Land: Marokko
Politischer Träger: Ministerium für Energie, Bergbau, Wasser und Umwelt
Gesamtlaufzeit: 2014 bis 2015

Marokko. Besuch der Deponie von El Jadida, die mit Gasfackeln beleuchtet wird. © GIZ

Ausgangssituation

Marokko steht vor der Herausforderung, seine Nationale Umwelt- und Nachhaltigkeitscharta umzusetzen. Die umweltpolitischen Akteure in Marokko sind dabei gefordert, nicht nur die klassischen Umweltprobleme zu lösen, sondern langfristig die natürlichen Grundlagen für eine nachhaltige Entwicklung des Landes zu sichern. Auch die Schaffung von Arbeitsplätzen im Umweltsektor (Green Jobs) spielt angesichts der hohen Arbeitslosigkeit bei Berufsanfängern eine immer bedeutendere Rolle in der Umwelt- und Klimapolitik. Insgesamt tut sich Marokko schwer, seine Entwicklung an den Kriterien der Nachhaltigkeit auszurichten und seine Wirtschaft mithilfe der Formulierung und der Umsetzung einer modernen und effektiven Umweltpolitik in Richtung Green Economy zu orientieren. Instrumente einer Green Economy zur Erreichung der Ziele und Prinzipien der Nationalen Umwelt- und Nachhaltigkeitscharta sowie der Nationalen Strategie zur Aus- und Fortbildung in Umweltberufen werden in Marokko bisher nur punktuell angewendet.

Ziel

Ausgewählte Instrumente und Ansätze einer Green Economy zur Erreichung der Ziele und Prinzipien der Nationalen Umwelt- und Nachhaltigkeitscharta und der Nationalen Strategie zur Aus- und Fortbildung in Umweltberufen sind in Marokko umgesetzt.

2. Marokko. Workshop mit lokalen Partnern zur Stärkung von Ressourcen und Leistungsfähigkeit. © GIZ

Vorgehensweise

Zur Erreichung des Ziels unterstützt das Vorhaben marokkanische Partner in vier sich ergänzenden Handlungsfeldern. Das Vorhaben berät das Umweltministerium bei der Konzipierung innovativer umwelt- und klimapolitischer Instrumente. Es kooperiert außerdem mit staatlichen und privaten Akteuren im Bereich der Aus-, Fort- und Weiterbildung (Green Jobs) und der Umweltbildung. Im dritten Handlungsfeld berät das Vorhaben den Aufbau eines Systems der Umweltüberwachung, das auch zum Aufbau des nationalen Sonderabfallbehandlungszentrums beiträgt. Im vierten Handlungsfeld unterstützt das Vorhaben private Unternehmen, Verbände und öffentliche Akteure – unter anderem mehrere Ministerien – bei der Entwicklung von Leuchtturmprojekten im Bereich der Ressourceneffizienz. Dabei greift das Vorhaben auf Lernerfahrungen aus Deutschland und der EU zurück.

Schwerpunktmäßig ist das Vorhaben im Großraum Casablanca-Berrechid-Mohammedia tätig. Der Ansatz konzentriert sich auf technische Beratung und Fortbildung. Daneben leistet das Vorhaben auch Unterstützung im Bereich Umwelterziehung und bei der Beschaffung von Materialien zum Umweltmanagement. Das Vorhaben erbringt Direktleistungen in Form von Kurz- und Langzeiteinsätzen, unterstützt die notwendigen Prozesse durch Workshops sowie Seminare mit den jeweiligen Partnern und intensiviert den Erfahrungsaustausch mit den Nachbarländern.

3. Marokko. Workshop mit lokalen Partnern zur Stärkung von Ressourcen und Leistungsfähigkeit. © GIZ

Langfristig zielt das Vorhaben auf die Verbesserung der Zukunftschancen der jungen Generation durch Green Jobs, die Ausrichtung der wirtschaftlichen Produktion an Ressourceneffizienz sowie die Lösung des gesamtstaatlichen Problems einer umweltverträglichen Sonderabfallwirtschaft.

Wirkungen

Mit der Unterstützung des Vorhabens wurden folgende Ergebnisse erreicht:

  • Das zur Nationalen Umwelt- und Nachhaltigkeitscharta gehörende Rahmengesetz wurde verabschiedet.
  • Das Werkzeug der strategischen Umweltevaluierung (EES) wurde eingeführt.
  • Eine Ökosteuer auf Kunststoffprodukte wurde eingeführt.
  • Eine Umweltpolizei wurde eingesetzt. Ein Dekret legt Status und Aufgaben fest.
  • Durch den Aufbau eines Masterstudiengangs „Engineering und Management von Industrieabfällen“ (IGEL) wurden 62 Arbeitsplätze geschaffen.
  • 180 Personen wurden im Umweltbereich ausgebildet, vor allem in der Verwertung von Haushaltsabfall und gefährlichen Abfällen.

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