Begleitung des marokkanischen Solarplans

Projektkurzbeschreibung

Bezeichnung: Begleitung des marokkanischen Solarplans
Auftraggeber: Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ)
Land: Marokko
Politischer Träger: Ministère de l’Energie, des Mines, de l’Eau et de l’Environnement (MEMEE)
Gesamtlaufzeit: 2011 bis 2014

Marokko. Photovoltaik(PV)-Module. Die PV-Technologie kommt beim Betrieb aufgrund fehlender mechanischer Teile überwiegend ohne größeren Wartungsaufwand aus. GIZ (Bild: www.volker-quaschning.de)

Ausgangssituation

Die marokkanische Regierung hat im November 2009 ein eigenes ehrgeiziges Solarprojekt (Projet intégré de production d’électricité solaire) vorgestellt. Ziel ist, bis zum Jahr 2020 an fünf Standorten durch konzentrierende Solartechnologien und Photovoltaik mit einer insgesamt installierten Leistung von 2000 Megawatt nachhaltig Strom zu produzieren. Das Pilotvorhaben mit 500 Megawatt Leistung soll in Ouarzazate bis 2015 in Betrieb gehen. Die erste Tranche ist mit 160 Megawatt und 3 Stunden thermischem Speicher auf Basis von Parabolrinnentechnologie bereits an ein internationales Konsortium vergeben worden. Mit dem Baubeginn ist Anfang 2013 zu rechnen.

Die marokkanische Regierung beabsichtigt mit dem Programm im Sinne nachhaltiger Entwicklung eine erhöhte Unabhängigkeit vom Energieimport und auch einen positiven Effekt auf die Arbeitsmarktsituation im Bereich der solaren Technologien. Es ist ein erklärtes Ziel, ein industrielles Umfeld für diese Technologien aufzubauen, so dass im Laufe der Zeit auch marokkanische Firmen an der Realisierung der Kraftwerke teilhaben. Begleitet werden diese Maßnahmen durch Trainingsmaßnahmen und durch die Fokussierung der marokkanischen Forschungslandschaft auf industrienahe, angewandte Forschung.

Die Umsetzung des Vorhabens erfolgt durch die per Gesetz im März 2010 gegründete „Moroccan Agency for Solar Energy“ (MASEN).

Ziel

Unternehmen, angewandte Forschung sowie Aus- und Fortbildung sind besser in eine integrierte, ressortübergreifende Förderpolitik und -praxis des Solarsektors in Marokko eingebunden.

Vorgehensweise

Das Projekt verfolgt eine Interventionsstrategie, um die verschiedenen Akteure aus den Bereichen private Wirtschaft, angewandte Forschung sowie Fort- und Weiterbildung durch geeignetes Kooperationsmanagement in eine Netzwerk- oder Clusterstruktur einzubinden. Der methodische Ansatz hierzu umfasst Beratung, Workshops, Konferenzen, Einzelstudien zu ausgewählten Themen, Fortbildungen (auch durch Studienreisen, Austausch von Wissenschaftlern mit deutschen Institutionen) und Wissensmanagement zum Thema solare Technologien. Das Projekt konzentriert sich hierbei auf folgende Schwerpunkte:

Das Projekt berät und unterstützt beim Aufbau und der Funktionsweise eines Clusters im Bereich der solaren Technologien und unterstützt die Kerngruppe bei vertrauensbildenden Maßnahmen im Netzwerkverbund.
Es berät die verschiedenen Akteure bei der Etablierung von Maßnahmen und Projekten, die im Sinne einer lokalen Wertschöpfung einen Mehrwert für das Königreich generieren.
Es unterstützt durch Beratung und andere Initiativen die Marktpräsenz marokkanischer Unternehmen und ihrer Produkte und Dienstleistungen im Bereich der solaren Technologien.
Es fördert durch Beratung und Workshops die Abstimmung eines geeigneten Entwicklungsprogramms für Klein- und mittlere Unternehmen für solare Technologien.

Wirkung – Was bisher erreicht wurde

Die Entwicklung eines funktionierenden Kooperationsverbundes bedarf eines hohen Maßes an Vertrauen zwischen den Teilnehmern. Das Projekt agiert in diesem Umfeld und hat durch seine Präsenz und verschiedene Maßnahmen den Dialog und die Diskussion zwischen den Teilnehmern gefördert. Durch die Einladung zu verschiedenen Konferenzen im Bereich der solaren Technologien (wie EUPVSEC und SolarPACES) hat das Projekt den Teilnehmern neue Kontakte und Zugang zu Wissen auf höchstem Niveau ermöglicht. Durch die Vernetzung von Teilnehmern mit Clusterakteuren in Deutschland konnten bereits verschiedene strategische Projektinitiativen lanciert werden, zum Beispiel mit SolarValley Mitteldeutschland, dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) und dem Fraunhofer ISE (Institut für Solarenergiesysteme).

Das Projekt hat zudem eine erste Bestanderfassung der marokkanischen Industrie lanciert, um einen Überblick über verschiedene Akteure zu gewinnen. Dazu gehörte auch eine detailliertere Analyse der verschiedenen Wertschöpfungsschritte solarer Technologien, die als Präsentationsmaterial aufbereitet wurde.

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