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Klimawandel – Herausforderung und Chance zugleich

Der Klimawandel trifft uns alle, Schwellen- und Entwicklungsländer allerdings besonders. Wir verbinden Klimaschutz und Anpassung an die Folgen des Klimawandels mit sozialer Gerechtigkeit – für nachhaltige Entwicklung und eine widerstandsfähige Zukunft.

Der Klimawandel ist eine der drängendsten Herausforderungen unserer Zeit. Konflikte, soziale Ungleichheiten und fragile politische Kontexte verschärfen ihn zusätzlich. Wir denken Klimaschutz, also die Reduktion oder Vermeidung von schädlichen Klimagasen, und Anpassung an die Folgen des Klimawandels gemeinsam. Damit schützen wir die Natur und stärken Gesellschaft, Demokratie und Wirtschaft gleichermaßen.

Die GIZ entwickelt Lösungen, die klimapolitisch wirksam, sozial gerecht und wirtschaftlich wettbewerbsfähig sind – im Dialog mit Partnern aus Politik, Wirtschaft und Zivilgesellschaft weltweit. Dabei arbeiten wir lokal angepasst und global vernetzt.

Im Überblick:

  • Wir fördern innovative Technologien, um Investitionen in Klimaschutz und Klimaresilienz zu fördern
  • Wir stellen partizipative Ansätze und lokale Lösungen in den Mittelpunkt, damit globale Klimaziele wirksam vor Ort umgesetzt werden
  • Wir unterstützen klimafreundliche Wertschöpfung und soziale Teilhabe, damit weite Gesellschaftsteile eine wirtschaftliche Perspektive haben
  • Wir vereinen Emissionsminderung und Anpassung, indem wir Partner beim Übergang zu klimafreundlichen Technologien, beim Schutz von Gesellschaften und Ökosystemen sowie bei der Stärkung von Kimaresilienz begleiten
  • Wir setzen auf sektorübergreifende Zusammenarbeit und fördern damit Synergien zwischen Energie, Landwirtschaft, Infrastruktur, Gesundheit und Mobilität.
  • Wir stärken besonders gefährdete Gruppen, damit die Transformation gerecht und inklusiv gestaltet wird.

Unser Ziel ist eine Zukunft, in der niemand zurückbleibt.

Anpassung gemeinsam gestalten – für eine klimaresiliente Zukunft

Die Folgen des Klimawandels treffen viele Länder schon heute mit voller Wucht: Dürren, Überschwemmungen und Wasserknappheit gefährden Lebensgrundlagen, schwächen die Biodiversität und erschweren die Bekämpfung von Armut. Besonders stark betroffen sind Entwicklungs- und Schwellenländer – obwohl sie historisch am wenigsten zur Erderwärmung beigetragen haben. Anpassung an die zu erwartenden Folgen des Klimawandels ist daher für uns ebenso zentral wie Emissionsminderung und somit ein wesentlicher Bestandteil globaler Klimagerechtigkeit.

Wir unterstützen unsere Partnerländer dabei, klimabedingte Risiken frühzeitig zu identifizieren, deren Folgen wirksam zu mindern und Koordinationsstrukturen aufzubauen, die langfristig tragfähig sind. Unser Ansatz: systematisch, partizipativ und gerecht. Gemeinsam gestalten wir klimaresiliente Entwicklung – durch integratives Klimarisikomanagement, wissenschaftsbasierte Analysen und inklusive Planungsprozesse sowie angepasste Finanzierungslösungen.

Wir denken Klimaanpassung nicht isoliert, sondern als Querschnittsaufgabe: Sie ist Teil sozialer, wirtschaftlicher und ökologischer Transformation. Deshalb stärken wir die Stimmen vulnerabler Gruppen, fördern faire Teilhabe und sorgen dafür, dass lokale Perspektiven und Wissen einfließen. Nur dann entsteht echte Resilienz – für eine gerechtere und klimasichere Zukunft weltweit. 

Unsere Leistungen:

  • Wir führen Klimarisikoanalysen für besonders gefährdete Regionen, Sektoren und Bevölkerungsgruppen durch
  • Wir schaffen evidenzbasierte Entscheidungsgrundlagen, damit Regierungen, Unternehmen und Gemeinden wirksam handeln können
  • Wir entwickeln und begleiten Nationale Anpassungspläne (NAPs), die in langfristige politische Strategien und öffentliche Haushalte integriert werden
  • Wir fördern sektorübergreifende Zusammenarbeit, etwa zwischen Landwirtschaft, Gesundheit, Infrastruktur und Umwelt
  • Wir stärken Kapazitäten auf staatlicher, lokaler und regionaler Ebene durch Beratung, Trainings und methodische Unterstützung.

Wirksamer Klimaschutz: Vermeidung von Emissionen

Die Konzentration von Treibhausgasen (THG) in der Atmosphäre steigt weiter, mit gravierenden Folgen für Natur, Menschen und Wirtschaft. Um die Erderwärmung auf unter 1,5 Grad zu begrenzen (Paris Agreement), braucht es entschlossenes, global abgestimmtes Handeln. Die Lösungen sind bekannt – entscheidend ist ihre flächendeckende und gemeinsame Umsetzung.

Unsere Leistungen:

  • Wir unterstützen Partnerländer bei der Umsetzung ihrer nationalen Klimaziele (NDCs) – ambitioniert, sektorübergreifend und im Einklang mit den Entwicklungszielen
  • Wir begleiten politische Entscheidungsprozesse, um verbindliche Klimaziele in Gesetzgebung, Haushaltsplanung und Infrastrukturausbau zu integrieren
  • Wir fördern nachhaltige Transformationsprozesse in zentralen Sektoren wie Energie, Mobilität und Landwirtschaft
  • Wir schaffen wirtschaftliche Perspektiven durch die Verbreitung wettbewerbsstarker Technologien und achten dabei auf soziale Gerechtigkeit, indem wir Klimaschutz mit Innovation, neuen Jobs und Entwicklung verbinden
  • Wir integrieren Genderaspekte in Klimastrategien, damit unterschiedliche Erfahrungen von Frauen und Männern sichtbar und berücksichtigt werden.

Internationale Klimapolitik gemeinsam gestalten

Globale Klimaziele brauchen gemeinsames Handeln: Die GIZ fördert internationale und multilaterale Kooperation zur Umsetzung des Pariser Abkommens und für eine gerechte und nachhaltige Zukunft.

Unser integrativer Ansatz geht über technische Beratung hinaus: wir fördern partnerschaftlichen Dialog, bringen internationale Akteure zusammen, stärken Beteiligungsprozesse und tragen so zur Entwicklung nachhaltiger und gerechter Lösungen für den Klimaschutz bei.

In einem sich zunehmend fragmentierenden geopolitischen Umfeld engagieren wir uns aktiv in UN-Klimaverhandlungen und begleiten globale Entscheidungsprozesse zur Sicherstellung und Wirksamkeit internationaler Klimaziele. 

Unsere Leistungen:

  • Wir engagieren uns weltweit in unterschiedlichen Austauschformaten für eine starke und faire internationale Klimapolitik
  • Wir begleiten aktiv internationale Entscheidungsprozesse und unterstützen die Umsetzung des Pariser Abkommens durch Begleitung nationaler Klimabeiträge, langfristige Strategien und transparente Berichterstattung
  • Wir fördern Dialog und Kooperation zwischen Staaten, Zivilgesellschaft, Wirtschaft und Wissenschaft, bringen internationale Akteure zusammen und unterstützen den Austausch zu innovativen Politiken
  • Wir stärken Beteiligungsprozesse in Entwicklungs- und Schwellenländern, um Teilhabe und Wirksamkeit zu fördern.
Interview

„Nach der COP29 blickt die Welt jetzt nach Brasilien“

Die Weltklimakonferenz COP29 in Aserbaidschan ist mit geringem Fortschritt zu Ende gegangen. Jörg Linke, Leiter des GIZ-Kompetenzzentrums für Klimawandel, erklärt im Interview mit akzente, warum sich die Hoffnungen auf die nächste COP30 in Belém richten.
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Nahaufnahme eines Kindes mit schwarzen Streifenmustern im Gesicht, das zur Seite blickt, mit verschwommenem Hintergrund.

Klimafinanzierung, die Zukunft möglich macht

Um die Erderwärmung auf unter 2 Grad Celsius zu halten, sind bis 2050 jährlich über eine Billon US-Dollar notwendig – eine schier unvorstellbare Größenordnung. Gleichzeitig entstehen durch den Verlust von Ökosystemen und zunehmende Extremwetterereignisse bereits heute jährlich Schäden in Milliardenhöhe. Der Investitionsbedarf in Lösungen für Klimaschutz und Anpassung an die Folgen des Klimawandels übersteigt die derzeit verfügbaren Mittel für Umwelt- und Klimafinanzierung bei weitem. Nur durch gemeinsame Anstrengung öffentlicher und privater Akteure kann diese Finanzierungslücke geschlossen werden.

Unsere Leistungen:

  • Wir unterstützen Partnerländer dabei, ihre Finanzströme nachhaltig zu gestalten und den Zugang zu internationalen Finanzierungsquellen zu verbessern. Wir entwickeln dabei Dialogformate, Kooperations- und Steuerungsstrukturen, um fundierte Entscheidungen für eine zukunftsorientierte Umwelt- & Klimafinanzierung zu ermöglichen.
  • Wir fördern die Weiterentwicklung nationaler Klimafinanzstrategien, insbesondere im Rahmen der Umsetzung von NDCs und NAPs. Wir priorisieren dabei Investitionen, die die nachhaltige Umsetzung von Klimaschutzmaßnahmen gewährleisten. Dabei binden wir den privaten Sektor ein, um zusätzliche Finanzmittel für klimafreundliche Projekte zu mobilisieren.
  • Wir begleiten kommerzielle Banken, Entwicklungsbanken und Finanzinstitutionen dabei, ihre Angebote klima- und umweltfreundlich zu gestalten, zum Beispiel durch „Green Bonds“.
  • Wir beraten Finanzministerien und Zentralbanken, um politische und rechtliche Rahmenbedingungen zu schaffen, die kommerzielles Kapital in nachhaltige Projekte lenken („blended finance“).
  • Wir unterstützen Regierungen bei der klimafreundlichen Gestaltung ihrer Finanzpolitik, zum Beispiel durch ökologische Steuerreformen, CO₂-Bepreisung, nationale Klimafonds oder die Integration umweltökonomischer Gesamtrechnungen.
  • Wir stärken Kompetenzen und Bewusstsein für Klimarisikomanagement, begleiten die Entwicklung von Klimarisikoversicherungen und neuen Versicherungsmodellen.
  • Wir arbeiten eng mit internationalen Klimafonds und Initiativen zusammen, darunter Green Climate Fund (GCF), Mitigation Action Facility (MAF) und Internationale Klimaschutzinitiative (IKI).

Klima und Geschlechtergerechtigkeit

In vielen Ländern tragen Frauen und Mädchen die Hauptverantwortung für die Versorgung ihrer Familien – etwa bei Ernährung, Wasser, Energie oder Pflege. Gleichzeitig sind sie in Krisensituationen häufig die Letzten, die Unterstützung erhalten. Der Klimawandel verschärft diese Ungleichheiten und macht bestehende Benachteiligungen noch sichtbarer.

Gleichzeitig verfügen Frauen und vulnerable Gruppen durch ihre vielfältigen Aufgaben über wertvolles lokales Wissen. Dieses Wissen ist entscheidend, um Anpassung an den Klimawandel wirksam, inklusiv und gerecht zu gestalten. Klimapolitik, die Geschlechterperspektiven systematisch integriert, kann sowohl Effektivität als auch Fairness deutlich erhöhen.

Unsere Leistungen:

  • Wir unterstützen Partnerländer dabei, Genderperspektiven in Klimaschutz- und Anpassungsstrategien zu integrieren, damit Klimaschutz wirksam und gerecht umgesetzt wird
  • Wir beraten Regierungen, Institutionen und Zivilgesellschaft, wie genderresponsive Maßnahmen entwickelt und umgesetzt werden können
  • Wir fördern gezielte Datenerhebung, Beteiligungsformate und Capacity Development, um geschlechterspezifische Unterschiede sichtbar zu machen und zu berücksichtigen
  • Wir initiieren und begleiten politische Dialoge, die gleichberechtigte Teilhabe ermöglichen und geschlechtergerechte Lösungen in den Mittelpunkt stellen.
  • Wir stärken das lokale Wissen von Frauen und Mädchen, damit es systematisch in Entscheidungsprozesse einfließt und zur nachhaltigen Transformation beiträgt.

Diversität

Offen für Vielfalt, klar in der Haltung: Chancengleichheit ist bei uns gelebter Alltag – für mehr Perspektiven, weniger Barrieren und echte Teilhabe.

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Abstrakte Grafik mit violettem Hintergrund und farbigen geschwungenen Linien.

Klimawandel und Sicherheit

Der Klimawandel zählt zu den größten Sicherheitsbedrohungen des 21. Jahrhunderts. Er gefährdet zunehmend Lebensgrundlagen und verschärft bestehende Konflikte weltweit. Zunehmende Wetterextreme, der steigende Meeresspiegel und die wachsende 

Gefahr von Naturkatastrophen entziehen Millionen Menschen ihre Lebensbasis. Ressourcenknappheit und Konkurrenz um Nahrung, Wasser und Land verschärfen Spannungen und können Konflikte eskalieren lassen.

Migration und Flucht sind vielschichtige Phänomene. Menschen verlassen ihre Heimat auf der Suche nach Arbeit, Einkommen, Frieden und Sicherheit. Doch in vielen Regionen werden diese fundamentalen Faktoren durch die Folgen der Klimakrise massiv beeinträchtigt. Sinkende Lebensqualität, bedrohte Existenzen und zerstörte Umweltbedingungen treiben Menschen zur Migration – oftmals bleibt der Verlust der Heimat der letzte Ausweg.

Unsere Leistungen:

  • Wir verfolgen einen umfassenden Ansatz zu Klima und Sicherheit, der Klimafolgen, klimabedingte Migration, Konflikte und Governance-Herausforderungen gleichermaßen berücksichtigt
  • Wir zeigen auf, wie Klimaprojekte zur Friedenssicherung beitragen, und stärken so die langfristigen Erfolge internationaler Zusammenarbeit
  • Wir führen Klimarisikoanalysen durch, die auf Projektionen bis 2030 oder 2050 basieren und präzise Informationen über besonders betroffene Bevölkerungsgruppen, Sektoren und Regionen liefern
  • Wir nutzen diese datenbasierte Vorsorge, um Risiken frühzeitig zu minimieren oder zu vermeiden und Handlungsspielräume für resiliente Entwicklung zu sichern.

Sicherheit

Sicherheit heißt: Menschen vor Bedrohungen schützen. Wir verbinden Cyberschutz, gute Regierungsführung und starke Institutionen.
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Klimawissen in der Breite 

Wir bringen Klimawissen in die Breite und verknüpfen es systematisch mit zentralen Handlungsfeldern: In der Landwirtschaft fördern wir klimaresiliente Anbaumethoden und schützen Böden als CO2-Speicher. Im Energiesektor begleiten wir Partner beim Ausbau erneuerbarer Energien und setzen auf Energieeffizienz in Industrie und Städten. Auch im Gesundheitswesen, im Tourismus oder der Stadtentwicklung beraten wir sektorspezifisch – etwa zur Klimaanpassung urbaner Räume oder zur Verringerung klimasensitiver Krankheitsrisiken.

Klimaschutz und Klimaanpassung sind nicht nur Aufgaben für Umweltministerien – sie gehören in die Mitte politischer, wirtschaftlicher und gesellschaftlicher Entscheidungsprozesse.

Interview

„Der Klimawandel wartet nicht, bis der Krieg zu Ende ist“

Die sudanesische Klimaaktivistin Nisreen Elsaim berichtet im Interview mit akzente, wie sie aus ihrer Heimat flüchten musste und weiter für Klimagerechtigkeit kämpft.

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Nisreen Elsaim
Erklärt

Klima ist Teil unserer DNA

Klimaschutz weltweit und warum er auch für die GIZ essenziell ist. Ein Beitrag von Jörg Linke, Leiter des GIZ-Kompetenzzentrums für Klimawandel.
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Klima ist Teil unserer DNA
Hintergrund

Die Klimakrise trifft Frauen härter

Höhere Erdtemperaturen wirken sich sehr unterschiedlich auf Menschen rund um den Globus aus. Gender muss als Faktor in der Klimapolitik bedacht werden – ein weiterer Grund für eine feministische Entwicklungspolitik.

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Frauen auf dem Feld
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