Landwirtschaftlicher Dialog mit Äthiopien

Projektkurzbeschreibung

Bezeichnung: Fachdialog Agrar mit der Demokratischen Bundesrepublik Äthiopien
Auftraggeber: Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL)
Land: Äthiopien
Politischer Träger: Ethiopian Agricultural Transformation Agency
Gesamtlaufzeit: 2012 bis 2014

Ausgangssituation

Äthiopien gehört zu den ärmsten Ländern der Welt. Die äthiopische Regierung unternimmt große Anstrengungen, um die Lebensbedingungen der Menschen zu verbessern. Die Landwirtschaft, als größter Sektor, der äthiopischen Wirtschaft ist dabei ein wichtiger Ansatzpunkt. Rund 80 Prozent der Erwerbstätigen sind in der Landwirtschaft beschäftigt und mit fruchtbaren Regionen im Hochland hat das Land gute Voraussetzungen für die Agrarwirtschaft.

Dieses Potenzial wird jedoch noch nicht angemessen genutzt, denn die Produktionsmethoden sind veraltet und nicht mechanisiert. Die meisten Bauern besitzen keine Maschinen und bestellen ihre Felder etwa mit dem Ochsenpflug, sodass die Erträge geringer als möglich ausfallen. Zudem verarbeiten die Bauern ihre Produkte kaum im Land weiter; es gibt keine verarbeitende Industrie, die zu einem gewinnbringenden Handel mit Agrarprodukten beiträgt.

Ziel

Die Landwirtschaft Äthiopiens hat sich durch internationalen fachlichen Austausch entwickelt. Es existieren vermehrt internationale Wirtschaftsbeziehungen durch Kontakte zu internationalen Unternehmen.

Vorgehensweise

Das Programm „Fachdialog Agrar“ arbeitet mit der Agricultural Transformation Agency (ATA) zusammen. Die ATA wurde 2010 von der äthiopischen Regierung gegründet, um den Agrarsektor umzugestalten, sodass die Nachfrage nach Nahrungsmitteln aus einheimischer Produktion besser gedeckt werden kann. Als zentrale staatliche Institution spielt sie eine entscheidende Rolle im Sektor.

Das Vorhaben hat eine deutsche Koordinierungsstelle eingerichtet, um gemeinsam mit der ATA regelmäßige Treffen für den internationalen Expertenaustausch durchzuführen. Die Koordinierungsstelle erstellt außerdem Fachstudien und organisiert bei Bedarf Expertenbesuche zur gezielten Beratung. Ein anderer wichtiger Programmteil ist die Aufbau von Wirtschaftskontakten zwischen Deutschland und Äthiopien.

Wirkung – Was bisher erreicht wurde

Die ATA ist durch die Zusammenarbeit mit Deutschland institutionell stärker geworden. Aufgrund gezielter Fortbildungen ihrer Mitarbeiter gelingt es ihr, die Reform der Landwirtschaft besser zu steuern und umzusetzen.

Den äthiopischen Partnern vermittelte Kontakte zu Institutionen und Wirtschaft tragen außerdem dazu bei, Defizite zu überwinden, etwa bei den Rahmenbedingungen für Investitionen, der Sortenentwicklung und -produktion sowie im Genossenschaftswesen. Aus den Kontakten entstehen Partnerschaften, bei denen europäische Institutionen als Vorbilder für die Umgestaltung von Verwaltungen und Prozessen dienen.

Die äthiopische Agrar- und Ernährungswirtschaft erhält Entwicklungsimpulse aus dem Austausch mit international agierenden Verbänden und anderen Akteuren des internationalen, besonders des deutschen Agrarsektors.