Maßnahmen gegen die Dürre im Tiefland Äthiopiens

Projektkurzbeschreibung

Bezeichnung: Entwicklung von Kapazitäten zur Stärkung der Dürreresilienz der pastoralen und agropastoralen Bevölkerung im Tiefland Äthiopiens
Auftraggeber: Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ)
Land: Äthiopien
Politischer Träger: Ministry of Agriculture (MoA)
Gesamtlaufzeit: 2013 bis 2018

Ausgangssituation

In Afar, einer Tieflandregion im Osten Äthiopiens, leben fast 1,5 Millionen Menschen, mehr als die Hälfte von ihnen unter der absoluten Armutsgrenze. Die Region ist eine der heißesten Klimazonen der Welt, mit geringen Niederschlägen, spärlichem Ackerland und nur begrenztem Zugang zu Wasser. Aufgrund der extremen Bedingungen ist der überwiegende Teil der Afar-Bevölkerung von semimobiler Tierhaltung (Weidewirtschaft) abhängig. Obwohl die Lebensweise grundsätzlich gut an die örtlichen Gegebenheiten angepasst ist, gerät sie zunehmend unter Druck. Die Auswirkungen des Klimawandels – häufige Dürren, Überschwemmungen, unregelmäßige Niederschläge – führen, in Kombination mit raschem Bevölkerungswachstum, zu Engpässen der natürlichen Ressourcen. Dadurch wird die traditionelle semimobile Lebensweise der Afar-Bevölkerung bedroht. Sie in Entwicklungsstrategien zu integrieren, ist für die äthiopischen Institutionen eine große Herausforderung.

Ziel

Pastoralisten und Agropastoralisten – mobile und semimobile Bevölkerungsgruppen, die von Viehwirtschaft und teilweise vom Ackerbau leben – haben zuverlässigeren Zugang zu natürlichen Ressourcen, wie Wasser, Land und Weideflächen, und können diese intensiver nutzen.

Vorgehensweise

Im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) arbeitet das Projekt in fünf Distrikten der westlichen Afar-Region. Die Gesamtbevölkerung beläuft sich auf etwa 300.000 Menschen, rund 265.000 von ihnen, davon 120.000 Frauen, leben in ländlichen Gebieten. Die Mehrheit der Bevölkerung erwirtschaftet ihren Lebensunterhalt durch Weidewirtschaft und in geringerem Maße durch Ackerbau. Die wichtigsten Quellen für den Lebensunterhalt sind Kamel-, Kuh-, Schaf- und Ziegenherden; Futter und Wasser für die Viehzucht sind zunehmend gefährdet.

Die GIZ unterstützt die äthiopischen Partner bei der Verbesserung der Zusammenarbeit mit nationalen, regionalen, Bezirks- und dörflichen Institutionen. Das Projekt arbeitet mit einem ganzheitlichen Ansatz und stellt Mittel für unterschiedliche Maßnahmen zur Verfügung:

  • Die Landnutzung wird mit allen Benutzern und Behörden geplant, um einen zuverlässigen Zugriff auf Boden und Wasser zu gewähren und Weideflächen zu verbessern.
  • Degradierte Wassereinzugsgebiete und Weideflächen werden rehabilitiert, beispielsweise durch den Bau von Wehren. Die Dämme sollen den Abfluss von Wasser und Erosion während sporadischer Sturzfluten reduzieren sowie erodierte Böden und Wasser im Flussbett halten.
  • Futtermittel und Futtermittelproduktion werden auf rehabilitierten Flächengefördert, um die Ernährungssicherheit und das Einkommen der lokalen Bevölkerung zu erhöhen.
  • Migrationsrouten für Herden werden geschützt und Einkommen schaffende Maßnahmen gefördert.

Zusätzlich werden Vorbereitungen für weitere Maßnahmen getroffen, die Weideflächen verbessern und sich schnell verbreitende, nicht einheimische Pflanzen wie den Mesquitebaum (Prosopis juliflora) und das schädigende Kraut Parthenium hysterophorus bekämpfen sollen.

Alle Aktivitäten werden von den Gemeinden mit Unterstützung traditioneller Vertreter der Pastoralisten, zivilgesellschaftlichen Organisationen und den Behörden geplant. Sie berücksichtigen die Umweltbedingungen in der Region sowie die traditionelle Lebensweise der Afar-Bevölkerung.

Regional und auf Bundesebene unterstützt das Projekt die äthiopische Regierung bei der besseren Koordinierung der Maßnahmen mit den internationalen Entwicklungspartnern.