Programm zur Unterstützung der Partnerschaft Making Finance Work for Africa – MFW4A

Projektkurzbeschreibung

Bezeichnung: Programm zur Unterstützung der Partnerschaft Making Finance Work for Africa – MFW4A
Auftraggeber: Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ)
Land: Afrika, überregional
Partner: MFW4A-Sekretariat | Sitz in der Afrikanischen Entwicklungsbank (AfDB)
Gesamtlaufzeit: 2008 bis 2016

Ausgangssituation

Wirtschaftliche Entwicklung und Armutsminderung in Afrika erfordern einen gut entwickelten Finanzsektor. Privatsektor und Bevölkerung können nur dann aus eigener Kraft Einkommen und Beschäftigung schaffen, wenn lokale Banken und Versicherungen sowie Finanzinstitutionen ihnen Zugang zu bedarfsgerechten Krediten, sicheren Sparmöglichkeiten, effizientem Zahlungsverkehr und bedarfsgerechten Versicherungsprodukten ermöglichen.

Afrika ist weltweit die Region mit den meisten Menschen ohne Zugang zum formalen Finanzsystem: Weniger als 20 Prozent aller afrikanischen Haushalte haben ein Bankkonto und noch viel weniger haben eine Versicherung. Kleinere und mittlere Unternehmen bezeichnen in Unternehmensbefragungen den mangelnden Zugang zu Krediten als größtes Wachstumshemmnis, noch vor unzureichender Infrastruktur oder Korruption.

Viele afrikanische Politiker und Entscheidungsträger haben das Potenzial des afrikanischen Finanzsektors für die Mobilisierung lokaler Ressourcen längst erkannt.

Ziel

Staatliche und private Akteure sind gestärkt, um erfolgreiche Reform- und Entwicklungsprogramme im afrikanischen Finanzsektor umzusetzen.

Vorgehensweise

Die Reform und Entwicklung afrikanischer Finanzmärkte erfordert das Zusammenspiel unterschiedlicher privater und staatlicher Akteure und die Etablierung vielgestaltiger Rechtsnormen und neuer Institutionen.

Im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) leistet die GIZ für die Partnerschaft „Making Finance Work for Africa“ (MFW4A) seit 2007 Sach- und Finanzierungsbeiträge. Weitere Geber sind die französische Entwicklungsagentur (AFD), die Afrikanische Entwicklungsbank (AfDB), die Consultative Group to Assist the Poor (CGAP), die deutsche Entwicklungszusammenarbeit, die Europäische Investitionsbank (EIB), FIRST (Financial Sector Reform and Strengthening Initiative), der Internationale Währungsfonds (IWF), das niederländische Ministerium für auswärtige Angelegenheiten (MINBUZA), die US-amerikanische Agentur für internationale Entwicklung (USAID) und die Weltbank.

Die GIZ nimmt im Auftrag des BMZ den Vorsitz des Aufsichtsorgans der Partnerschaft wahr. Das Vorhaben unterstützt MFW4A durch Capacity-Development-Maßnahmen für das MFW4A-Sekretariat und durch Bereitstellung und Austausch von Wissen.

Das MFW4A-Sekretariat, ansässig bei der Afrikanischen Entwicklungsbank (AfDB) in Abidjan, unterhält eine internetbasierte Wissensplattform (www.mfw4a.org). Es informiert außerdem mit seinem Newsletter regelmäßig mehr als achttausend Akteure über die neuesten Entwicklungen in Afrika. Für eine bessere Politikkoordinierung afrikanischer Regierungen unterstützt MFW4A den regionalen und nationalen Politikdialog. Die Partnerschaft will die Effizienz und Effektivität von Gebervorhaben zur Unterstützung der Finanzsektorentwicklung in Afrika steigern.

Durch die Unterstützung der Finanzsektorentwicklung in Afrika soll der Zugang zu Finanzdienstleistungen ausgebaut werden, Umfang und Leistungsfähigkeit des Finanzsektors sollen verbessert und institutionelle Kompetenzen und Potenziale gestärkt werden.

  • Besserer Zugang zu Finanzdienstleistungen ermöglicht armen Menschen, ihr Haushaltseinkommen zu verbessern, in Bildung zu investieren und die Anfälligkeit der Haushalte für Notlagen zu verringern.
  • Eine Steigerung des Volumens der Privatsektorkredite auf 25 Prozent des Bruttoinlandsprodukts wird auch in Ländern mit niedrigen Einkommen mehr als siebzig Milliarden US-Dollar an zusätzlichen Investitionsmitteln für afrikanische Firmen und Haushalte zur Verfügung stellen.
  • Durch eine Senkung der Zinssätze, die durch eine Effizienzverbesserung der Banken und des Kreditumfelds erreicht werden soll, könnten afrikanische Kreditnehmer mehr als drei Milliarden US-Dollar im Jahr sparen.
  • Eine Stärkung der institutionellen und regulatorischen Leistungsfähigkeit wird zuverlässigere, weniger krisenanfällige Finanzsektoren schaffen, die Sparern und Verbrauchern adäquaten Schutz bieten.

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