Anpassung an den Klimawandel

Projektkurzbeschreibung

Bezeichnung: Anpassung an den Klimawandel
Auftraggeber: Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ)
Land: Palästinensische Gebiete
Politischer Träger: Landwirtschaftsministerium
Gesamtlaufzeit: 2014 bis 2018 

Palästinensische Gebiete. Bewässerungskanal, Wadi Kelt, östlich von Jericho © GIZ

Ausgangssituation

Als Folge des Klimawandels verschiebt sich in den palästinensischen Gebieten im Westjordanland die saisonale Verteilung von Niederschlägen. Gleichzeitig erhöhen steigende Durchschnittstemperaturen den Wasserbedarf, vor allem in der Landwirtschaft. Da die Landwirtschaft eine tragende Säule der wirtschaftlichen Entwicklung ist, sind diese klimatischen Veränderungen für die Bevölkerung besonders bedeutsam. Sie führen zu zusätzlichen Belastungen der bereits überbeanspruchten natürlichen Frischwasserressourcen, die der palästinensischen Bevölkerung im Westjordanland zugänglich sind.

Bereits seit den 1970er-Jahren deckt die Bevölkerung einen steigenden Anteil ihres Wasserbedarfs durch von Israel zugekauftes Wasser. Eine einseitige Erhöhung der Wasserentnahmerate durch palästinensische Wassernutzer ist nach den Vorgaben des Oslo-II-Abkommens von 1995 nicht möglich. Vermehrt sollen nichtkonventionelle Wasserressourcen (beispielsweise gereinigtes Abwasser) erschlossen werden. Um die Möglichkeiten voll auszuschöpfen, ist eine ausreichende organisatorische und technische Kompetenz der landwirtschaftlich tätigen Bevölkerung nötig.

Defizite bei der Anpassung an den Klimawandel resultieren bislang aus

  • unzureichenden Informationen und dem fehlenden Zugang zu technischen Innovationen,
  • der erhöhten Unsicherheit betriebswirtschaftlicher Entscheidungen durch administrative Restriktionen speziell in teilweise oder vollständig durch Israel kontrollierten Zonen (sogenannte Area B und C),
  • dem fehlenden integrierten Ressourcenmanagement auf Betriebs- und Kommunalebene.

Ziel

Die landwirtschaftlich tätige Bevölkerung hat ihr Wasser- und Landressourcenmanagement zur Anpassung an den Klimawandel verbessert.

Palästinensische Gebiete. Landwirte beraten sich nahe Hebron © GIZ

Vorgehensweise

Die Maßnahme unterstützt die in der Landwirtschaft tätige palästinensische Bevölkerung in Regionen, die mit einem Zuwachs an nichtkonventionellen Wasserressourcen rechnen können.

Sie fördert den Aufbau registrierter landwirtschaftlicher Gemeinschaften, die die Interessen der Landwirte und Landwirtinnen in Wasserverteilungsprozessen formal vertreten können.

Flankierend werden Innovations- und Instandsetzungsmaßnahmen der dort bestehenden Bewässerungsinfrastruktur unterstützt, um die Produktivität der Landwirtschaft zu erhöhen.

Die Maßnahme sieht drei Handlungsfelder vor:

  1. Organisationsentwicklung und Prozessberatung beim Aufbau landwirtschaftlicher Interessensgemeinschaften
  2. Technische Unterstützung der landwirtschaftlichen Interessensgemeinschaften in Pilotvorhaben zur Verbesserung der gemeinsamen Bewässerungsinfrastruktur
  3. Beratung und Sensibilisierung von Wassernutzern im Umgang mit nichtkonventionellen Wasserressourcen
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Kernthemen der Beratung und Sensibilisierung sind der angemessene Umgang mit Brauchwasser, angepasste Bewässerungstechniken in Bezug auf lokale Wasserressourcen und die effiziente Kombination der Nutzung von Wasser- und Landressourcen.