Stärkung des MENA-Wassersektors durch regionale Netzwerke und Training (ACWUA WANT)

Projektkurzbeschreibung

Bezeichnung: Stärkung des MENA-Wassersektors durch regionale Netzwerke und Training (ACWUA WANT)
Auftraggeber: Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ)
Land: MENA-Region (Mittelmeer, Nahost)
Politischer Träger: Arab Countries Water Utilities Association (ACWUA)
Gesamtlaufzeit: 2014 bis 2015

Ausgangssituation

Dem arabischen Wasserverband ACWUA gehören über 110 Wasserbetriebe, Behörden und Ministerien im Maghreb, dem Nahen Osten und den Golfstaaten an. Durch weitreichende Kompetenzentwicklungsmaßnahmen unterstützt der Verband die Effizienzsteigerung seiner Mitglieder und trägt so zu einer verbesserten Versorgung mit Wasser und Entsorgung von Abwasser in der Region bei. Trotz etablierter Strukturen und eines wachsenden Trainingsangebots ist ACWUA bisher nicht in der Lage, die Entwicklung entsprechender Trainingsprodukte und deren Vermarktung eigenständig sicherzustellen. Die Ursachen hierfür sind vielfältig: Viele Trainingsaktivitäten sind aufgrund des Einflusses von Geldgebern eher angebots- statt nachfrageorientiert. Dem ACWUA-Sekretariat fehlen zudem Kompetenzen und Ressourcen, während zugleich die verfügbare regionale Expertise noch nicht ausreichend genutzt wird.

Ziel

Das ACWUA-Sekretariat vermarktet eigenständig entwickelte Instrumente (wie Regelwerke und Standards) und dazugehörige Trainingsprodukte in Partnerschaft mit seinen Mitgliedern. Diese können ihre unternehmerische Effektivität steigern und den Kunden bessere Dienstleistungen zur Wasserversorgung und -entsorgung anbieten.

Vorgehensweise

ACWUA WANT unterstützt Maßnahmen zur Entwicklung von umfassenden Kompetenzen im kommerziellen und technischen Management der Wasserbetriebe. Dabei werden

  1. wichtige Kernprozesse im Wassersektor wie die Bereitstellung von sauberem Trinkwasser unterstützt (Einhaltung von technischen Standards, betriebliche Zertifizierungen, Regelwerke zur Energieeffizienz),
  2. Prozesse zur Steuerung des Wassersektors gefördert, wie Fortbildungen zur Organisationsentwicklung und Sektorgovernance, die Entwicklung von Richtlinien, technischen Standards oder Systemen zum Benchmarking der Kennzahlen von Wasserbetrieben,
  3. unterstützende Prozesse eingeleitet, wie die Einbeziehung von privatwirtschaftlichen Unternehmen im Wassersektor, der Aufbau von Informationssystemen, die Stärkung der Öffentlichkeitsarbeit und internen Kommunikation und der Aufbau neuer innovativer Lernplattformen wie E-Learning und Blended Learning.

ACWUA WANT arbeitet auf mehreren Ebenen mit dem ACWUA-Sekretariat und Trainingseinrichtungen der ACWUA-Wasserbetriebe zusammen und setzt dabei auf die in der Region vorhandene Fachkompetenz. Beteiligt sind unter anderem die verschiedenen technischen Arbeitsgruppen von ACWUA sowie die auf Themen wie Water Integrity, Urban Sanitation, Water Utility Management spezialisierten regionalen Experten- und Trainerteams.

Zur Sicherstellung einer internationalen Standards genügenden Qualität werden Expertisen der deutschen Wasserverbände (DWA, DVGW) eingeholt. Die Mitglieder der vom BMZ geförderten German Water Partnership, zum Beispiel deutsche Wasserbetriebe, Herstellerfirmen und Beratungsbüros sowie ihre Partner aus der Privatwirtschaft in der MENA-Region, wirken bei Konferenzen des Wasserverbands ACWUA, bei Fachmessen wie der "Arab Water Week“ und bei Trainingsmaßnahmen mit.

Wirkung

Die Eigenständigkeit des arabischen Wasserverbands ACWUA und seine Fähigkeit zur Selbstfinanzierung sind verbessert. Der Verband entwickelt über seine satzungsgemäßen Strukturen nachfrageorientierte Instrumente wie Standards, Regelwerke und Good Practices zur Optimierung der Leistungsfähigkeit von Wasserbetrieben in der MENA Region. Er bietet ein entsprechendes Trainingsangebot für seine Verbandsmitglieder und vermarktet es eigenständig. Selbstzahlende Trainingsteilnehmer tragen zur Finanzierung des Verbands bei. Der Verband ist in der Lage, zukünftig selbstständig Instrumente und Trainingsprodukte zu entwickeln. Die Maßnahmen haben zur Effizienzsteigerung der Wassernutzung auf Ebene der Verbandsmitglieder beigetragen, beispielsweise zur Energieeffizienz, zum technischen Sicherheitsmanagement (TSM), zum Benchmarking von betrieblichen Kennwerten, zur Sanitärversorgung und zur Nutzung von E-Learning als modernes Lernformat.

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