Versicherungen und Risikomanagement im ländlichen Raum

Projektkurzbeschreibung

Bezeichnung: Risikominderung durch ländliche Versicherungsdienstleistungen
Auftraggeber: Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ)
Land: Indien
Politischer Träger: Ministry of Finance, Department of Financial Services, Insurance Division
Gesamtlaufzeit: 2013 bis 2016

Indien. Kleinbauern vermarkten ihre Produkte genossenschaftlich © GIZ

Ausgangssituation

Die Landwirtschaft ist Lebensgrundlage für 82 Prozent der 168 Millionen Haushalte im ländlichen Indien. Insbesondere die 117 Millionen ärmeren Haushalte mit kleinen landwirtschaftlichen Nutzflächen können finanzielle Verluste durch eintretende Risiken, wie Ernteausfälle und Preisverfall landwirtschaftlicher Produkte, nicht ausgleichen. Vorausschauendes Risikomanagement und Versicherungen können diese Verluste reduzieren und die wirtschaftliche Sicherheit erhöhen. Die Mehrheit der ländlichen Haushalte und Kleinbauern hat aber keinen Zugang zu Versicherungen und anderen risikoreduzierenden Dienstleistungen, die eine gewinnbringende Vermarktung von landwirtschaftlichen Produkten fördern.

Ziel

Ländliche Haushalte und Kleinbauern in Indien haben einen verbesserten Zugang zu Agrar- und Versicherungsdienstleistungen.

Indien. Ernteverluste durch Dürren © GIZ

Vorgehensweise

Das Vorhaben arbeitet mit der staatlichen Indischen Agarversicherungsgesellschaft (AIC) sowie der Nationalen Entwicklungsbank für Landwirtschaft und Ländliche Entwicklung (NABARD) zusammen. Beide Organisationen sind auf ihrem Gebiet die wichtigsten Entwicklungsinstitutionen der indischen Regierung und setzen im Rahmen der Kooperation erhebliche Mittel ein. Über diese beiden Institutionen ist es dem Projekt möglich, mit indischen Bundesstaaten zusammenzuarbeiten. Die Bundestaaten sind von zentraler Bedeutung für die erfolgreiche Durchführung landwirtschaftlicher Versicherungsprogramme und Entwicklungsprojekte.

Das Projekt berät seine Partnerorganisationen und bildet deren Mitarbeiter fort. Gemeinsam entwickeln die Partner replizierbare Ansätze des integrierten Risikomanagements in Zusammenarbeit mit der Versicherungswirtschaft, der Agrarindustrie und landwirtschaftlichen Produzentengemeinschaften. Um Erfahrungen auszutauschen und gelungene Ansätze zu verbreiten, arbeitet das Projekt mit der indischen Versicherungsaufsichtsbehörde IRDA und der deutschen Versicherungswirtschaft zusammen.

Wirkungen

In Zusammenarbeit mit der indischen Agrarversicherungsgesellschaft hat das Projekt ein neues Versicherungsprodukt für Mango- und Weintraubenanbauer eingeführt. Das Produkt kombiniert die Vorteile traditioneller Schadensversicherungen mit denen von Wetterindexversicherungen. Das Landwirtschaftsministerium des Bundesstaates Karnataka hat Gelder zur Verfügung gestellt, damit die Bauern dieses Versicherungsprodukt auf einer Fläche von 1.000 Hektar zur Absicherung ihrer Ernte nutzen können.

Indien. Zerstörte Maisernte © GIZ

Das Projekt hat im Bundesstaat Gujarat ein Netzwerk eingerichtet, das Wissen über sichere und nachhaltige landwirtschaftliche Produktion, Vermarktung und Risikomanagement verbreitet. Dadurch entstanden neue Vertriebswege, über die Kleinbauern 2.000 Tonnen Mango direkt vermarkten konnten.

Mit der landwirtschaftlichen Vermarktungsgesellschaft des Bundestaats Maharashtra arbeitet das Projekt zusammen, um Geschäftsbeziehungen zwischen Produzentengemeinschaften von Kleinbauern und der Agrarprodukte kaufenden Privatwirtschaft zu fördern. Hierzu sollen existierende Modelle der Partnerschaft zwischen dem öffentlichen und privaten Sektor genutzt werden.

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