Wissensmanagement für klimaangepasste, produktive Landwirtschaft

Projektkurzbeschreibung

Bezeichnung: Wissensmanagement für klimaangepasste, produktive Landwirtschaft in Indien (CCKN-IA)
Auftraggeber: Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ)
Land: Indien
Politischer Träger: Landwirtschaftsministerium, Unterabteilung für Regenfeldbau
Gesamtlaufzeit: 2013 bis 2017

Indien. Ein Landwirt erhält Wetterinformationen per Mobiltelefon © GIZ

Ausgangssituation

Der Klimawandel stellt Indien vor große Herausforderungen. Die Durchschnittstemperatur in Indien ist im 20. Jahrhundert um 0,6 Grad Celsius angestiegen, mit dem Trend zur weiteren Temperaturerhöhung. Die Niederschläge sind seltener, dafür aber intensiver geworden. Dies beeinträchtigt zunehmend die Nutzung natürlicher Ressourcen. 60 Prozent der Agrarfläche, auf denen die Erträge gesteigert werden können, sind Anbauflächen im Regenfeldbau. Die rund 700 Millionen Menschen in den klimagefährdeten Gebieten Zentral- und Südindiens, die auf dem Land leben, sind auf die Folgen des Klimawandels nicht vorbereitet.

In besonderem Maße sind Kleinbauern und Haushalte im ländlichen Raum davon betroffen, die primär auf das Einkommen aus regenbewässerter landwirtschaftlicher Produktion angewiesen sind. Sie leiden am meisten unter den Schäden, verursacht durch Extremereignisse als Folge des Klimawandels.

Bisher werden die Bauern nur unzureichend mit Informationen und Strategien versorgt, wie sie ihre Landwirtschaft an den Klimawandel anpassen können. Oft werden unterschiedliche, teils widersprüchliche Informationen, durch eine Vielzahl von Plattformen und Anbietern verbreitet. Es besteht jedoch kein Netzwerk, das effektiv und zeitnah aktualisierte Informationen sowohl für Bauern als auch für politische Entscheidungsträger und Dienstleister – darunter landwirtschaftliche Beratungsdienste, Bauernorganisationen und Landhandel – bereitstellt.

Ziel

Ein Klimawandel-Wissensnetzwerk bietet Informationen, die zunehmend von relevanten landwirtschaftlichen Akteuren auf Bundes-, Landes- und Bezirksebene genutzt werden.

Vorgehensweise

Gemeinsam mit dem Landwirtschaftsministerium, Unterabteilung für Regenfeldbau, verbessert das Vorhaben der GIZ die Aufarbeitung und Bereitstellung von Information mittels einer Wissensplattform zu den Themen landwirtschaftliche Produktion, Agrarmärkte, Klima, Wetter und extreme Wetterereignisse. Das Vorhaben involviert wichtige Institutionen, die an dieser Plattform zum Thema Anpassung der Landwirtschaft an den Klimawandel beitragen und davon profitieren. Konzepte und praktischen Erfahrungen im Aufbau des Netzwerks in den Pilotgebieten der drei Bundesstaaten Maharashtra, Jharkhand und Odissa bilden die Grundlage dafür, wie das Netzwerk in ganz Indien verbreitet werden kann. Zielgruppen sind Frauen und Männer vom Klimawandel bedrohter ländlicher Bevölkerungsgruppen in den drei ausgewählten Bundesstaaten.

Indien. Landwirtin verkauft Kartoffeln auf einem lokalen Markt  © GIZ

Das Vorhaben hat mit Abschluss der Vorbereitungsphase Grundlagenstudien in 300 Dörfern durchgeführt, um den Informationsbedarf, den Informationsfluss sowie technische Möglichkeiten zur Informationsverbreitung zu identifizieren. Basierend auf den Ergebnissen hat das Projekt gemeinsam mit Partnerinstitutionen wie lokalen Universitäten, Bauernverbänden, Regierungs- und Nichtregierungsorganisationen technische und institutionelle Details des Netzwerks geplant und umgesetzt. In der kommenden Anbausaison geht das Projekt dann in die praktische Umsetzung.

Die Consultingfirma GOPA unterstützt die Umsetzung des Vorhabens.

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