Anpassung an den Klimawandel im Nord-Osten Kenias

Projektkurzbeschreibung

Bezeichnung: Anpassung an den Klimawandel im Nord-Osten Kenias
Auftraggeber: Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ)
Land: Kenia
Politischer Träger: Ministry of Agriculture, Livestock and Fisheries
Gesamtlaufzeit: 2014 bis 2019 

Ausgangssituation

Die im Norden Kenias gelegenen Regionen Turkana und Marsabit gehören zu den am wenigsten entwickelten Gebieten des ostafrikanischen Landes. Über 90 Prozent der rund 1,2 Millionen Einwohnerinnen und Einwohner leben unterhalb der absoluten Armutsgrenze. Die Mehrheit der Bevölkerung ist von Nahrungsmittelhilfen abhängig. Aufgrund eines trockenen Klimas und der geringfügigen Ausstattung mit natürlichen Ressourcen ist nomadische Viehwirtschaft Lebensgrundlage der Bevölkerungsmehrheit in beiden Counties. Der Klimawandel führt jedoch zu häufigeren Dürren und unstetigen Niederschlägen, was eine weitere Verknappung natürlicher Ressourcen zur Folge hat. Das erhöht den Wettbewerb der wachsenden Bevölkerung um verbleibende Weidegebiete und Wasserressourcen und verschärft bestehende Konflikte. Eine steigende Anzahl Menschen kann im vorherrschenden Wirtschaftssystem nicht mehr bestehen. Lebensgrundlagen und Ernährungssicherheit werden zunehmend gefährdet, denn die für die Ernährungssicherheit relevanten natürlichen Ressourcen werden in den Counties nicht nachhaltig bewirtschaftet.

Ziel

Frauen, Männer und Jugendliche aus den ausgewählten Zielgruppen bewirtschaften die natürlichen, für die Ernährungssicherheit maßgeblichen Ressourcen, nachhaltig. Beteiligt sind nomadische Pastoralisten, teilnomadische Agro-Pastoralisten und Sesshafte aus Subcounties in Marsabit und Turkana im ariden und semiariden Norden sowie Pastoralisten anderer Ethnien, die sich mit ihren Herden zeitweilig in der Region aufhalten.

Vorgehensweise

Die GIZ unterstützt die kenianischen Fachministerien auf nationaler und County-Ebene sowie ihre dezentralen Strukturen und Beratungsdienste dabei, das Landesprogrammpapier, das darauf abzielt, die dürrebedingte Notsituation in den ausgewählten Counties zu beenden, ebenso wie die jeweiligen integrierten County-Entwicklungspläne, umzusetzen. Das Vorhaben achtet darauf, dass die Maßnahmen situationsgerecht und entsprechend den Bedürfnissen der Geschlechter und der unterschiedlichen Bevölkerungsgruppen umgesetzt werden. Es agiert deeskalierend, um latente Konflikte nicht zu schüren, vor allem wenn es um konkurrierende Ressourcennutzung geht.

Die im Vorhaben „Dürreresilienz in Nordkenia“ erstellten Konzepte werden in Pilotmaßnahmen gemeinsam mit den Zielgruppen umgesetzt und auf ihre ökologische, ökonomische und soziale Nachhaltigkeit geprüft. Zusammen mit den Ergebnissen der Kosten-Nutzen-Analyse werden die verschiedenen Pilotmaßnahmen bewertet, eine Rangordnung erstellt und entsprechende Maßnahmen empfohlen. Diese Maßnahmen werden durch Politikberatung in Planungen und Strategien der Partnerministerien auf nationaler und County-Ebene integriert und so in die Breite getragen. Ebenso werden Synergieeffekte mit anderen Entwicklungsakteuren und, wo möglich, mit dem Privatsektor angestrebt. Dadurch werden die Maßnahmen und Methoden zur Klimaanpassung verbreitet.

Das Vorhaben trägt hauptsächlich dazu bei, dass sich die Zielgruppen an den Klimawandel anpassen können: Natürliche Ressourcen sollen dazu rehabilitiert und geschützt, angepasste Konzepte und Ressourcenmanagementmodelle entwickelt, die Produktion und Wertschöpfung gesteigert, die Vermarktung verbessert und alternative Einkommen erschlossen werden. Der Zugang zu relevanten Informationen, Technologien, Dienstleistungen und Wissen soll zusätzlich erhöht werden. Die Ressourcen der pastoralen, agro-pastoralen und sesshaften Bevölkerung sowie maßgeblicher Institutionen der Landwirtschaft und des Ressourcenschutzes werden gestärkt. Friedliche Konfliktlösungsmechanismen werden eingeübt und durch Dialog und Ausgleich gefördert. Außer zur Armutsminderung trägt das Vorhaben zum Schutz von Wasser, Weide- und Ackerland und Biodiversität bei. Die AMBERO Consulting GmbH unterstützt in der Umsetzung der verschiedenen Handlungsfelder. Es handelt sich um eine Vollvergabe.