Mit Klima- und Energiestrategien zu einer emissionsarmen Wirtschaft

Projektkurzbeschreibung

Bezeichnung: Politikdialog und Wissensmanagement zu Niedrigemissionsstrategien (DIAPOL-CE)
Auftraggeber: Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit (BMU)
Land: Algerien, Iran, Jordanien, Marokko, Tunesien, Golfstaaten, Senegal, Uganda, Ruanda
Politischer Träger: Algerien: Ministère de la Transition énergétique et des Énergies renouvelables; 
Iran: Ministry of Energy, Department of Environment; 
Jordanien: Ministry of Environment; Ministry of Energy and Mineral Resources; Marokko: Ministère de l'Énergie, des Mines et de l'Environnement; Tunesien: Ministère de l'Industrie, de l'Énergie et des Mines; Arabische Liga: Energieabteilung, Kairo/Ägypten; Ruanda: Ministry of Environment, Ministry of Finance and Economic Planning; Senegal: Ministère de l‘Environnement et du Développement Durable; Uganda: Ministry of Energy and Mineral Development, Ministry of Water and Environment 
Gesamtlaufzeit: 2014 bis 2023

Ausgangssituation

Weltweit unterzeichneten Regierungen das Pariser Klimaabkommen und reichten nationale Reduktionsziele (Nationally Determined Contributions; NDCs) ein. Damit bekannten sie sich dazu, Strategien für den Übergang zu einer kohlenstoffarmen, nachhaltigen Wirtschaft zu entwickeln und umzusetzen. Gleichzeitig wird in den Ländern Afrikas und Westasiens der Energie- und Ressourcenbedarf in den kommenden Jahrzehnten stark wachsen. Dadurch steigen Treibhausgasemissionen an und Ökosysteme und natürliche Ressourcen werden zunehmend belastet.

Bislang nehmen klimapolitische Ziele jedoch nur einen geringen Stellenwert in den wirtschaftlichen Planungen der Länder ein. Zwar haben einzelne Länder begonnen, Finanzierungsmechanismen zu entwickeln und Emissionen in der Energiewirtschaft sowie in anderen Bereichen zu reduzieren. Doch sind die energie- und volkswirtschaftlichen Auswirkungen bislang kaum einzuschätzen. Hier sollen Klima- und Energiestrategien ansetzen und mögliche Entwicklungspfade zu einer emissionsarmen Wirtschaft und einem nachhaltigen Energiesystem aufzeigen. Allerdings müssen diese Strategien noch besser abgestimmt werden und langfristige Perspektiven sowie Umsetzungsstrukturen bereithalten.

Ziel

Ansätze zur Entwicklung einer kohlenstoffarmen, widerstandsfähigen Wirtschaft in den Ländern Afrikas und Westasiens sind überregional verbreitet.

Vorgehensweise

Das Projekt berät die Länder darin, ihre Klima- und Energiepolitiken zu stärken. Dabei orientiert es sich an den aktuellen Bedarfen und Entwicklungen der Länder und stimmt sich eng mit den politischen Partnern der Zielländer ab. Es entwickelt geeignete Instrumente, um die staatlichen Minderungs- und Anpassungsziele für Teilbereiche zu erreichen, und begleitet die Umsetzung von Maßnahmen. 

Damit Wissen und Erfahrung in lokalen Strukturen erhalten bleibt, setzt das Projekt die Aktivitäten gemeinsam mit nationalen Institutionen in den jeweiligen Partnerländern um. Es arbeitet mit regionalen Organisationen zusammen, wie zum Beispiel der Arabischen Liga. In regionalen Netzwerken fördert das Projekt darüber hinaus den grenzüberschreitenden Austausch zwischen Politik, Wirtschaft und Zivilgesellschaft.

Wirkungen

Algerien hat sich ambitionierte Ziele zum Ausbau erneuerbarer Energien und Steigerung der Energieeffizienz gesetzt. Um zu analysieren, wie die Umgestaltung des Energiebereichs auf andere Wirtschaftsbereiche wirkt, unterstützt das Projekt die Entwicklung von Klima-Energie-Wirtschafts-Modellen. In einem interdisziplinären Netzwerk von Forscher*innen aus der gesamten Region (Climate-Economy-ENergy Modelling Network, CliEEN) fördert das Projekt zusätzliche Kompetenzen. Es trägt dazu bei, die Grundlagen für eine faktenbasierte Klima- und Energiepolitik zu schaffen. Darüber hinaus veröffentlichte das Projekt eine Studie, in der der Status Quo, Pläne und Motivationen für die Kohleverstromung in sechs Ländern in Nordafrika und Westasien analysiert wurden. 

Im Iran unterstützt das Projekt Anpassungsstrategien, die sich darauf konzentrieren, ein integriertes Wassermanagement unter Berücksichtigung des Klimawandels in einem ausgewählten Flussgebiet umzusetzen. Virtuelle Kurse machen Fachleute aus Iran und Afghanistan mit Aspekten des grenzüberschreitenden Wassermanagements vertraut.

Das Projekt unterstützt die Energieabteilung der Arabischen Liga gemeinsam mit dem Regionalen Zentrum für erneuerbaren Energien und Energieeffizienz (Regional Center for Renewable Energies and Energy Efficiency, RCREEE) dabei, die Panarabische Strategie für nachhaltige Energie (Pan-Arab Sustainable Energy Strategy, ASES) umzusetzen. Insgesamt hat das Projekt zwölf Länder dabei beraten, nationale Aktionspläne für erneuerbare Energien und Energieeffizienz zu erarbeiten. Eine regionale Studie sowie ein Überprüfungsinstrument helfen, den Anteil der Energiewirtschaft an den nationalen Beiträgen zum Pariser Klimaschutzabkommen zu bewerten.

Darüber hinaus fördert das Projekt den regionalen Wissensaustausch zu innovativen Energieeffizienzmaßnahmen über die Plattform für Energieeffizienz in der arabischen Region (Energy Efficiency Platform for the Arab Region). In Jordanien wurden zusammen mit der jordanischen Industriekammer zwei Energieeffizienznetzwerke eingerichtet. Dabei handelt es sich um Allianzen von Unternehmen, eine für Zentraljordanien und eine für die Lebensmittelindustrie. Sie unterstützen die Zusammenarbeit und fördern den Wissensaustausch zur Energieeffizienz zwischen den Unternehmen.

Stand: März 2021

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